Page 748 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Zwanzigstes Kapitel
Inhaltsverzeichnis
Die Aufeinanderfolge zweier tapferer Fürsten zeitigt große Erfolge.
Gut eingerichtete Republiken haben notwendig stets tapfere Führer;
deshalb machen sie große Eroberungen und werden mächtige
Reiche.
Nach der Vertreibung der Könige war Rom frei von der oben genannten
Gefahr, daß ein schwacher oder schlechter Herrscher zur Regierung kam.
Denn die höchste Gewalt lag nun in der Hand der Konsuln, die nicht
durch Erbfolge, List oder Gewalt, sondern durch freie Wahl zur Macht
gelangten und stets ausgezeichnete Männer waren. Durch ihre Tapferkeit
und ihr Glück schrittweise gefördert, erklomm Rom den Gipfel seiner
Macht in ebensoviel Jahren, als es unter den Königen gestanden hatte.
Denn wie man an Philipp von Mazedonien und Alexander dem
Großen sieht, genügt schon die Aufeinanderfolge zweier tapfrer Fürsten,
um die Welt zu erobern. Wieviel mehr muß dies einer Republik gelingen!
Hat sie doch die Mittel, nicht nur zwei, sondern zahllose tapfre Männer
hintereinander zu Führern zu wählen. Diese glänzende Folge wird in
jeder gut eingerichteten Republik zu finden sein.
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