Page 21 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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Graoben, dor ümmet Eck hier upn Hoff  wüdd dai ainfach       Graben, da ums Eck hier auf dem Hof wurde
          ingraoben. Tau dai Kriegstieen.                              die   einfach    eingegraben.    Zu    den
                                                                       Kriegszeiten!

                                                                       Und  einmal  verlegten  wir  eine  Leitung  -
          Un do ainmaol den wie ne Leitung leggen - Gasleitung -  ,
          un dor säg ick noch tau usen Markus - dai wöer jo noch       Gasleitung  -  ,  und  da  sagte  ich  noch  zu
                                                                       unserem  Markus  (Kind  von  Ludger)  -  der
          wat lütker, wöer drai, vair Jaohr - ,  dor mut irgendwo ne   war  ja  noch  kleiner,  war  drei,  vier  Jahre
          Granaote  liggen,  kann  wän,  dat  wi  dran  vöerbie  komt.   (noch in den siebziger Jahren) - , da muss
          Aober wi dön jao mit dai Schüppen utschmieten, un promt      irgendwo  eine  Granate  liegen;  kann  sein,
          han wi dat Dingen wer. Polizei anropen, dai kömen jao        dass  wir  daran  vorbeikommen.  Aber,  wir
          extra von Hannover, dai Räumdienst. Aober dai han all        schmissen  ja  mit  der  Schaufel  (den  Sand)
          mehr Granaoten upn Lastwaogen, dor wüdd use noch mit         raus und prompt hatten wir das Ding wieder.
          druplegt. Dai  legen  dor  tau dai Tiet  -  Midde  sämbziger   Polizei wurde angerufen, die kamen ja extra
          Jaohre - noch; dor kümmere sick jao nich aine drüm.
                                                                       von  Hannover,  der  Räumdienst.  Aber  die
                                                                       hatten  auch  schon  mehr  Granaten  aufm
                                                                       Lastwagen, da wurde unsere noch mit drauf
                                                                       gelegt.    Die  lagen  da  zur  der  Zeit  -  Mitte

                                                                       siebziger  Jahre  -  noch;  da  kümmerte  sich

                                                                       keiner drum.

                                                                       Auch  mit  der  Panzerfaust  da  auf  der
          Uk mit dai Panzerfaust dor uppe Krüzung, dat wüss ick        Kreuzung, das wusste ich genau, wo die lag.
          genau, wo dai liggen de. Dai fräsen dat jao ut, und dor      Sie  frästen  das  ja  aus,  und  da  wurde    das   20
          wüdd dat Kaobel innleg. Ick säg ehr, wenn ji  Glück häbt,    Kabel reingelegt. Ich sagte ihnen, wenn ihr
          dann krieg ji dai Panzerfaust noch tau faoten. Ich blev jao   Glück  habt,  dann  bekommt  ihr  die
          etwas wieder weg inne Büschke stoahn, dachte, ov sai dai     Panzerfaust  noch  zu  packen.  Ich  blieb  ja
          woll tau packen kriegt und promt, do köm dor wat rut.        etwas  weiter  weg  in  den  Büschen  stehn,
          Ainer sprüng von siene Fräse runner, un do han sai dai       dachte, ob sie die wohl zu fassen kriegen und
          Panzerfaust  dor uppe Erden liggen.
                                                                       prompt, da kam da was raus. Einer sprang
                                                                       von seiner Fräse runter, und da hatten sie die
                                                                       Panzerfaust da auf der Erde liegen.

                                                                       Später,  viel  später:  Wir  (Jagdhorn-
          Löeter, masse löeter: Wi wöern jao so väl los, und  do  inn
          Buschk rin,  und dor fünd ick noch  ain Staohlhelm - dor     Bläsergruppe) waren ja so viel los, und da  in
          inn Osten, dor wöern wie vonne Bläsergruppe, vöer etwa       einen Busch hinein   und da fand ich noch
          15 Jaohre. Ick mök denn Helm sauber - wöer uk jao anne       einen Stahlhelm - da im Osten, da warn wir
          Siete uk wat döerrustet - un häb mi den Helm upn Kopp        von der Bläsergruppe, vor etwa 15 Jahren.
          settet un ick säg  tau dai annern: „Nun, könnt ihr sehen,    Ich machte den Helm sauber - der war an der
          wie lange ich  inne Sch….  schon gelegen habe  … -  im       Seite auch was durchgerostet -  und hab` mir
          Gebüsch!“                                                    den Helm auf den Kopf gesetzt und ich sagte
                                                                       zu den anderen : „Nun könnt ihr sehen, wie
                                                                       lange ich in der Sch….  schon gelegen habe
                                                                       … - im Gebüsch.



          Willi:  „Ick  häb  jao  bewusst  von  denn  Krieg  nix  mehr   Willi: „Ich hab` ja bewusst von dem Krieg
          mitkrägen  -  ick    wöer  fievenvärtig  jao  man  noch  twai   nichts  mehr  mitgekriegt  -  ich  war
          Jaohr - , aber, wenn dai Nikolaus mit Knecht Ruprecht        fünfundvierzig  ja  man  noch  zwei  Jahre  -,
          kem, dann bün ick immer nao                                  aber,  wenn  der  Nikolaus  mit  Knecht
                                                                       Ruprecht kam, dann bin ich immer zu
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