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□ SYSTEMATISCHE KONDITIONSSCHULUNG
Begrenzte Trainingsumfänge, organisatorische Aber auch andere Trainingsmittel wie z. B. Aus
Zwänge (halbes Normal-Spielfeld als Trainings dauer-Parcours mit Ball, Funktionsgymnastik
platz, wenige Trainingsmaterialien, Trainer als mit Ball, Antrittsübungen mit einer Anschluss
„Alleinunterhalter") oder limitierte Leistungs aktion wie 1 gegen 1/Torschuss haben in dieser
motive der Jugendlichen selbst machen das be motivierenden „Verpackung" mit Ball gleich ei
reits zu einer Herausforderung. nen ganz anderen Aufforderungscharakter -
und sind außerdem fußballspezifischer!
Um allen Spielern gerecht zu werden und eine
etwa gleiche Fitness-Basis zu schaffen, ist ein Wenn die Spieler merken, dass ein intensives,
dem aktuellen, „durchschnittlichen" Leistungs- aber variantenreiches Konditionstraining fernab
level angepasstes und über weite Strecken ein traditioneller Standardinhalte wie monotoner
heitliches Konditionstraining anzubieten. Rundenläufe, Kraft-Circuits oder Sprintserien
Grundsätzlich können alle Konditionsfaktoren viel Spaß machen kann und sie in puncto Fitness
durch das Training mit dem Ball verbessert oder und fußballerisch voranbringt, dann wird auch
zumindest stabilisiert werden! gerne die eine oder andere „Belastungsspitze"
Schwerpunkt sollten belastungsgesteuerte bzw. sogar eine zusätzliche Einheit akzeptiert.
Spielformen sein mit diversen Gruppen- und Der optimale Mix aus einem motivierenden,
Feldgrößen, Tor-Variationen, Sonderregeln, um spielgemäßen und belastungsintensiven (aber
u. a. intensive Laufaktivitäten zu fördern. Zu angemessenen), systematischen Training sowie
dem können je nach (konditionellem) Trainings der nötigen Flexibilität und Sensibilität für die
ziel Spiel- und Pausenzeiten variieren. aktuelle Verfassung seines Teams ist das Er
folgsrezept jedes Trainers!
Individuelle Fitness-Programme
Darüber hinaus kann der Trainer auch hier mit
etwas organisatorisch-methodischem Geschick
regelmäßig zusätzliche individualisierte Trai
ningsimpulse setzen wie z. B.:
• mit konkreten Tipps und Programmen für ein zusätz
liches Heim- und Selbsttraining ambitionierter
Jugendspieler,
• mit einer Differenzierung der Laufstrecken, z. B. bei
einem Ausdauer-Parcours,
• mit laufintensiveren Sonderaufgaben bzw. unter
schiedlichen Belastungszeiten bei Spielformen.
Fazit: Letztlich muss jeder Trainer versuchen,
für sich und sein Team die beste Abstimmung
zwischen dem Training stärker konditioneller
bzw. technischer/taktischer Schwerpunkte zu
finden.
Häufig sind dabei die Inhalte (Spiel-Variationen)
sogar identisch, die er jedoch je nach Ziel an
Eine regelmäßige Ganzkörper-Kräftigung ist ein
ders steuert und coacht! ■na
Muss!