Page 122 - A und B Jugend DFB1_Neat
P. 122

Schwerpunkt

                                     Schnelligkeit


                                     An der Schwelle zum Seniorenfußball sind die A-Jugend-
                                     lichen gerade in puncto Spieldynamik, „Spritzigkeit"
                                     sowie Antritts- und Aktionsschnelligkeit besonders zu för­

                                     dern und zu fordern! Dieses fußballspezifische Schnellig­
                                     keitstraining ist regelmäßig einzuplanen!




         fl ■ fl Schnelligkeit ist nicht gleich   •  konditionelle (z. B. Schnellkraft, Lauf- und
        Schnelligkeit                              Bewegungsschnelligkeit).
         Das Tempo nimmt nicht nur im Spitzenfußball
        stetig zu, sondern auch in unteren Spiel- und   Lauf- und Bewegungsschnelligkeit
        Altersklassen laufen viele Aktionen inzwischen   im Fußball und Konseguenzen für das
        weitaus dynamischer und explosiver ab - und   Training
        das in deutlich kürzeren Zeitintervallen zwi­  Im komplexen Spiel sind in schneller, aber unbe­
        schen einzelnen „Tempoaktionen''.         rechenbarer Folge verschiedene dynamische
         Beim Übertritt vom Junioren- in den Erwachse­  und explosive Aktionen festzumachen wie z. B.
        nenbereich steigern sich „Dynamik", Intensität   - Starts, Beschleunigungen, Sprints,
        und „Aktions- und Bewegungsschnelligkeit'' der   - Antritte mit plötzlichen Richtungswechseln,
         Mit- und vor allem Gegenspieler nochmals!  - Sprünge (in Kombination mit Antritten),
         Darauf sind die A-Jugendlichen einerseits durch   - explosive Einzelaktionen mit Ball.
        eine konsequente „schnelligkeitsbetonte'' Aus­
        richtung aller Technik-/Taktik-Schwerpunkte   Diese beispielhaft angeführten zyklischen/
        vorzubereiten. Andererseits lassen sich durch   azyklischen Bewegungsaktionen haben zwar
        gezielte „Schnelligkeits-Schwerpunkte" zusätz­  noch einen unmittelbaren Bezug zur Antritts-
        liche Leistungszuwächse erreichen.        und Sprintschnelligkeit. Dennoch lassen sich
        Es sei aber nochmals betont: Das Schnelligkeits­  hier bereits klar erkennbare Unterschiede zu
        training eines Fußballers ist nur dann effizient,   einem leichtathletischen „Sprinter'' festma­
        wenn es möglichst exakt auf die Schnelligkeits­  chen, der auf einen Startschuss hin die vorge­
        anforderungen des Wettspiels vorbereitet!  gebene 1OO-Meter-Strecke zurücklegt.
         Der Komplex „fußballspezifische Schnelligkeit"   Das Schnelligkeitstraining eines Fußballers darf
        umfasst, wie bereits festgestellt, unterschied­  somit keinesfalls auf „stupide", einseitig bean­
         lichste Anforderungen:                   spruchende Antrittsübungen und -Serien über
        •  geistig-taktische (z. B. schnelle Informations­  gerade Strecken reduziert werden! Vielmehr
         verarbeitung als Basis für Spiellösungen),  müssen Sprint- und Antrittsübungen fußball­
        •  technische (z. B. Sicherheit am Ball und präzise   spezifisch sein. Beispielsweise sollten Spieler
          Abläufe bei höchstem Tempo),            auf ein optisches und spieltypisches Startsignal
   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127