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aa SYSTEMATISCHE KONDITIONSSCHULUNG




                                     Schwerpunkt

                                     Schnelligkeit


                                     B-Junioren bringen beste physische und psychische
                                     Voraussetzungen mit, um (auch) im Schnelligkeitsbereich
                                     nochmals große Leistungsfortschritte zu erreichen.

                                     Dazu muss jedoch ein motivierendes Training auf die
                                     Schnelligkeitsanforderungen im Spiel abgestimmt sein!




                Schnelligkeit bei B-Junioren              Schnelligkeit im Fußball
         B-Jugend-typische Merkmale sind direkt   Was genau macht die Schnelligkeit eines Fuß­
         sichtbar: Die Muskulatur nimmt zu, die Kör­  ballers aus? Welches sind die Schnelligkeitsan­
         perproportionen werden wieder harmoni­   forderungen im Fußball?
         scher. Die Aktionen wirken im Idealfall bereits   Hier einige Beispiele:
         wegen dieser besseren physischen Leistungs­  1.  Tempodribblings in Kontersituationen
         basis weitaus schnellkräftiger und bewe­  2.  Das „Abläufen” und Erobern des Balles in
         gungsdynamischer.                        der Defensive
         Dennoch sind durch gezielte Trainingsimpul­  3.  Finten mit plötzlichen Tempowechseln, um
         se auch im Schnelligkeitsbereich zusätzliche   den Gegner zu überspielen, oder das
         Leistungszuwächse anzustreben.           4.  Freilaufen mit kurzen Antritten, um auch
         Diese Forderung ist umso stärker zu beach­  auf engstem Spielraum eine Aktion einzulei­
         ten, als dass im modernen Fußball die    ten.
         „Schnelligkeit" wichtiger als je zuvor ist. Das
         betrifft nicht nur das höchste Leistungslevel,   Die Beispiele zeigen: Die Schnelligkeit eines
         sondern bereits viele Spiel- und Altersklassen   Sprinters ist das eine, die Schnelligkeit im Fuß­
        darunter.                                 ball das andere! Dabei beginnt die Schnellig­
                                                  keitsaktion eines Fußballers bereits lange bevor
         Für das Training gilt auch hier das Prinzip:   er startet! Auch bevor er reagiert. Denn er muss
         Exakt das trainieren, was ein Spieler im Spiel   ja zuvor etwas erkennen, worauf er reagiert -
         benötigt! Oder anders, die Trainingsanforde­  wohingegen der Sprinter genau weiß: „Sobald
         rungen engstens an den Spielanforderungen   es knallt, renne ich los.”
        orientieren!                              Ein Fußballer filtert stattdessen unter vielen ein­
                                                  wirkenden Signalen dasjenige heraus, das er als
        Vor der Ableitung eines Praxiskonzepts zum   „Startschuss" für eine bestimmte Aktion deutet.
        Schnelligkeitstraining mit B-Junioren ein­  Das kann eine automatisierte Aktion innerhalb
        schließlich konkreter Trainingsformen ist so­  des Teams sein, das technische Missgeschick ei­
         mit eine exakte Analyse der Anforderungs­  nes Mitspielers, ein Kommando oder vor allem
         struktur „schneller Fußballer" unerlässlich!  eine Bewegung des Balles.
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