Page 297 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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Wer in einem Gespräch mit einer Führungskraft Er-
folg haben möchte, muss bestimmt auftreten, um seinen
Standpunkt überzeugend klar zu machen; er sollte aller-
dings auf Ausdrücke oder Gesten verzichten, die als
feindselig ausgelegt werden können. Dabei sollte man
auch immer die Persönlichkeit des Vorgesetzten berück-
sichtigen. Ist er eher introvertiert und unsicher, sollte die
Annäherung nicht herausfordernd oder kritisch wirken.
Andererseits kann bei einem geselligen und energischen
Vorgesetzten ein konkreter und direkter Vorstoß wir-
kungsvoller sein als subtile Anspielungen, die leicht ig-
noriert werden können.
Mitarbeiter sollten akzeptieren, dass Vorgesetzte das
Recht haben, Entscheidungen zu treffen. Sie sollten al-
lerdings auch die Motive, die hinter der Entscheidung
stehen, überprüfen und gegebenenfalls in Frage stellen.
Manchmal missverstehen Mitarbeiter Entscheidungen
ihrer Vorgesetzten und interpretieren sie als manipulativ,
obwohl sie wohl durchdacht sind. Wenn eine Führungs-
kraft z. B. einen Vorschlag ablehnt, bedeutet das nicht
automatisch, dass sie diesen für unzweckmäßig oder
falsch hält. Die Entscheidung kann sich einfach aus Fak-
toren ergeben haben, die dem Mitarbeiter nicht bekannt
waren.
BEZIEHUNGEN
ZWISCHEN GLEICHRANGIGEN
Beziehungen zwischen gleichberechtigten Kollegen,
die auf der gleichen hierarchischen Stufe miteinander
arbeiten, sind viel weniger klar definiert als Beziehungen
zwischen Vorgesetzten und Untergebenen. Die wichtigs-
te Voraussetzung für gut funktionierende Beziehungen
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