Page 298 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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unter Kollegen ist, dass sie miteinander kooperieren —
       ohne eine echte Zusammenarbeit kann die Belegschaft
       nicht geschlossen arbeiten. Das Unternehmen kann
       Schaden erleiden und die berufliche Leistungsfähigkeit
       der Arbeitnehmer nimmt ab. Unzufriedenheit und wach-
       sender Stress sind die Folge. Da zwischen Gleichrangi-
       gen keine rigide Machtstruktur besteht, ist es nicht im-
       mer einfach, für Kooperation zu sorgen.


                          In Gruppen arbeiten
         Häufig müssen Arbeitnehmer in Gruppen arbeiten.
       Dabei hat jeder eine spezielle Rolle und muss seine be-
       sonderen Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen. Die
       Beziehungen zwischen den Arbeitnehmern werden vor
       allem durch den jeweiligen Arbeitsbereich der Gruppe
       bestimmt, aus dem sich z.B. ergibt, wie oft die Grup-
       penmitglieder sich treffen und wie eng sie zusammenar-
       beiten.
         Verschiedene Studien zeigen, dass die ideale Gruppe
       am Arbeitsplatz relativ klein sein sollte — bis zu 15 Per-
       sonen — mit geringen Unterschieden im Status, in der
       allgemeinen Beteiligung an Diskussionen und Entschei-
       dungen, in der Verteilung von Prämien und im Maß der
       Supervision. Wenn die Gruppe gut organisiert ist, ist der
       Zusammenhalt groß, die Kooperation gut, die Beleg-
       schaft zufrieden und der Output wird hoch sein. Eine
       schlecht organisierte Gruppe dagegen hat keinen Zu-
       sammenhalt, die Zusammenarbeit funktioniert nicht, der
       Output wird niedrig sein, es kommt zu vermehrten Aus-
       fällen und starker Fluktuation.
         Arbeitnehmer sollten sich bemühen, im Umgang mit
       der Gruppe bestimmt aufzutreten. Allerdings sollte dies

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