Page 24 - GRMT_Lehrgang_Blechbearbeitung
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Aurubis
Blechbearbeitung
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Biegen und Biegen
Runden
Beim Biegen verlängert sich die Außenseite
der Biegung; hier wird der Werkstoff
gedehnt bzw. gestreckt. Dagegen verkürzt
sich die Innenseite; hier wird der Werkstoff
gestaucht. Die Mittellinie bleibt in der Länge
Biegehandmaschine unverändert: neutrale Faser (neutral =
unbeteiligt). Bei kleinem Biegeradius
verlagert sich die neutrale Faser etwas zur
Innenseite.
Beim Überschreiten der Streck- bzw.
Stauchfähigkeit des Werkstoffes
Schwere Biegema-
schine entstehen an der Außenseite Risse und
an der Innenseite Falten. Daher muss
der Biegeradius groß genug gewählt
werden. Je dehnbarer und zäher der
Werkstoff ist, desto kleiner darf der
Biegeradius sein. Je dicker das zu
biegende Blech oder Rohr ist, desto
größer muss der Biegeradius sein.
Walzen der
Biegemaschine
Das Biegen von Blechen
nennt man bei großem Biegeradius Runden und bei
kleinem Biegeradius Kanten. Die Abwicklungs- bzw.
Zuschnittlänge eines zu kantenden Bleches ist etwa gleich
Schweres Halbzeug der Länge der neutralen Faser.
gebogen
Das Biegen von Draht
Ösen, Haken und Ringe aus dünnem Draht biegt man mit
einer Rundzange.
Drahtbiegemaschine Bei großem Biegedurchmesser lässt man den Draht durch
die entsprechenden Rillen der Rundmaschine laufen.
Dickere Drähte biegt man über einem passenden Dorn oder dem Ambosshorn,
soweit nötig mit einem Hammer.
Rohrbiegemaschine