Page 27 - GRMT_Lehrgang_Blechbearbeitung
P. 27
Aurubis
Blechbearbeitung
Seite 26 von 41
Bördeln Bördeln
Bördeln gleicht in seiner Formgebung dem Abkanten. Der Unterschied besteht
darin, dass statt einer geradlinigen eine krummlinige begrenzte Blechkante
vorliegt.
Der Bord ist also ein aufgekanteter Rand an einem Blechboden. Einen derart Bördeln im Behälter
hochgestellten Bord nennt man Stehfalz. Er dient als Vorarbeit zu
Blechverbindungen wie Einsprengen und Falzen.
Zusammen mit dem Pittsburghfalz
entsteht die in der Luftkanalherstellung
gebräuchliche Pittsburghfalz-
Verbindung.
Nockenaufsatz: In einem weiteren
Durchlauf kann der hochgestellte Bord
mit Hilfe einer Zusatzvorrichtung Handmaschine
stellenweise eingeschnitten und
ausgeprägt werden. Dabei entsteht der Nockenstehfalz, der zusammen mit dem
Schnappfalz die ebenfalls sehr gebräuchliche Schnappfalz-Verbindung ergibt.
Bördelmaschine
Das Herstellen eines Bördels geschieht auf
der Sicken- und Bördelmaschine. Eine
Bördelmaschine stellt 90-Grad-Borde
(Stehfalze) her, wie sie an Bogensegmenten Bördelmaschine mit
von Blechen für Luftkanäle benötigt werden. Fixationen
In der Oberwelle der Sickenmaschine wird
gewöhnlich eine schmale Bördelrolle benutzt.
Die untere abgesetzte Bördelrolle unterstützt
das Aufrichten des Bördels. Der Absatz ist
gegenüber der oberen Rolle in axialer Richtung um eine Blechdicke versetzt
einzustellen. Nach dem Einstellen der Bördelbreite am Anschlag wird der Boden
waagerecht zwischen die Walzen gespannt und in mehreren Umläufen allmählich
angehoben.
Bördeln von Hand
Zu beachten sind:
• Der Bord soll stets in einem rechten Winkel stehen.
• Die Bördelhöhe kann nicht beliebig groß ausgebildet werden. Die
günstigste Bördelhöhe beträgt 4-5 mm.
• Beim Bördeln unterliegt das Werkstück starken Stauchungen, deshalb ist Rohr-Halbzeug mit
ein Ausrichten erforderlich; es kann bei Verwendung geeigneter Rollen an fachmännische
der Sickenmaschine erfolgen. Borden für die
Weiterverarbeitung