Page 25 - GRMT_Lehrgang_Blechbearbeitung
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Aurubis
Blechbearbeitung
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Biegen von
Das Biegen von Rohren
Rohren
Je größer der Rohrdurchmesser, desto
größer ist auch der Längenunterschied
zwischen Außen- und Innenlinie des
Bogens, und desto mehr muss der
Werkstoff außen gestreckt und innen
gestaucht werden. Das Rohr neigt
dazu, diesen Beanspruchungen
auszuweichen, und nimmt dann einen flachen Querschnitt an, insbesondere bei Rohrbiegemaschine
dünner Rohrwandung, oder es knickt ein.
Es soll aber der kreisrunde Querschnitt
erhalten bleiben. Daher werden Rohre
größeren Durchmessers mit Sand gefüllt. Der
Biegesand soll vorher gesiebt und geglüht
werden. Dadurch entfernt bzw. verbrennt man
Fremdkörper wie z. B. kleine Holzstücke und
treibt die Feuchtigkeit aus. Feuchter Sand Rohrbiegemaschine
würde beim Erhitzen des Rohres Dampf
bilden, der den Holzstopfen herausschleudert.
Der eingefüllte Biegesand ist zu verdichten.
Das erfolgt durch Klopfen gegen das Rohr (unten beginnend) oder mit einer
Rüttelvorrichtung. Das Schließen der Rohrenden geschieht mit Holzpflöcken.
Nach dem Biegen im Rohr gebliebene Sandreste können sich u. U. später in den
Armaturen festsetzen. Daher füllt man Kupferrohre auch anstelle des Sandes mit
heißflüssigem Kolophonium von etwa 130 °C, das dann erstarrt. Nach dem
Biegen wird das Kolophonium durch Erwärmen ausgeschmolzen; den am Rohr
haftenden Rest kann man mit Terpentinöl lösen. — Kupferrohre und
Bleiabflussrohre werden auch mit Hilfe von Biegefedern gebogen. Die Biegefeder
ist vor dem Einlegen einzuölen, damit sie sich nach dem Biegen leicht Rohrbiegemaschine
herausziehen lässt.
Rohre größeren
Durchmessers erwärmt
man gewöhnlich, um das
Biegen zu erleichtern.
Kupferrohre werden Rohre unbehandelt
vorher in der Biegezone
weichgeglüht und dann
kalt gebogen. Stahlrohre
biegt man bei etwa
900 °C (Hellrotglut).
Dabei erwärmt man den
Werkstoff an der Rohre gebogen