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Aurubis
Blechbearbeitung
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Walzen-Paare Es gibt keine „ideale“ Sicke, doch gilt es zu beachten:
an der Sicken-
maschine zum • Ein gedachter Schnitt durch ein versicktes Blech muss immer mindestens
Sicken, Bördeln,
Schweifen eine Sicke schneiden.
• Bleche mit Rechteckumfang sollten mit rund verlaufenden Sicken
versehen werden und umgekehrt.
• Bei Torsionsbeanspruchung sind geschlossene Querschnitte
anzustreben, da geschlossene Querschnitte die Steifigkeit stark erhöhen!
• Linienartige Sicken - wenn möglich - im Blechrand auslaufen lassen.
• Scharfkantige Sickenenden vermeiden.
• Bei großen Blechen unregelmäßige Sickenformen mit krummlinigen
Begrenzungen bevorzugen (Beispiel: Containerwand).
• Je ungleichmäßiger eine Sicke verläuft, desto höher ist die Versteifung.
• Knotenpunkte bei sich kreuzenden Sicken wegen des Auftretens von
Spannungsspitzen vermeiden.
• Lange Diagonalversteifungen an flachen Blechen wegen „Schneider“
vermeiden; umlaufende flächenartige Sicken mit kurzen dornartigen
Ausläufen bevorzugen.
• Kreuzungen von Diagonal-Sicken sind zu vermeiden, da sie unter
Umständen die Steifigkeit herabsetzen und in den Knotenpunkten
Spannungsspitzen entstehen (die gern verwendete X-Sicke ist demnach
eine konstruktiv ungünstige Lösung).
• Bei dynamischer Beanspruchung des Blechteils aufgelöstes Sickenbild
wählen; sonst besteht Dauerbruchgefahr an den Sickenrändern.
• Bei Z- und U-förmigen Abstandsstegen linienartige und flächige Sicken
wegen Knickgefahr vermeiden; räumliche Sicken vorsehen.
• Behälterbefestigungen mit Entspannungssicke versehen; sonst besteht
Dauerbruchgefahr bei dynamischer Beanspruchung.
• Faltenbildung durch sinnvoll angebrachte Hilfssicken vermeiden.
• Eine nicht genau in Kraftrichtung liegende Sicke wirkt negativ.
Herstellung der Sicken
Die Herstellung der Sicken erfolgt
durch Walzen auf Sicken- und
Bördelmaschinen. Diese
Maschinen haben zwei
übereinander liegende Wellen, die
von Hand oder durch einen
Elektromotor angetrieben werden
und auf die Sickenwalzen, die es
in verschiedenen Größen gibt,
aufgeschoben werden. Die Oberwelle ist vertikal verstellbar, während die
Unterwelle in horizontaler Richtung verstellt werden kann, damit Ober- und
Unterwalze genau miteinander ausgerichtet werden können.