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Aurubis
Blechbearbeitung
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Man zerlegt die Mantelfläche in Dreiecke und reiht diese bei der Konstruktion der Abwicklung
aneinander. Die Länge der Dreiecksseiten ist der Draufsicht zu entnehmen. Soweit sie Mantellinien
sind, muss man ihre wahre Länge jedoch erst ermitteln.
Die wahren Längen werden in die Vorderansicht eingetragen oder daneben aufgerissen. Bei
unregelmäßigen Übergangskörpern muss die ganze Mantelfläche im Dreiecksverfahren abgewickelt
werden. Sind die Übergangskörper symmetrisch, wiederholen sich die Teile der Abwicklung
spiegelbildlich.
Anwendung:
Zunächst werden die äußeren Umrisse der Drauf- und Vorderansicht festgelegt. Nach der
Zwölfereinteilung des Kreises in der Draufsicht verbinden wir die Eckpunkte A mit den ermittelten
Punkten 0 bis 3. So erhalten wir die Mantellinien des Übungsstückes, welche nicht in ihren wahren
Längen erscheinen.
Um die wahren Längen zu ermitteln, wird ein Dreieck mit der Höhe des Übungsstückes gezeichnet.
Auf der Grundlinie werden vom rechten Winkel aus die einzelnen Abstände Al, A3, B3 und CO aus
der Draufsicht abgetragen. Für die Abwicklung ist die Grundlinie A B A zu zeichnen. In B ist die
Senkrechte zu errichten und die wahre Länge B3 abzutragen, A mit 3 verbinden und man erhält die
Mantellinie A3. Dann wird mit 3-2 aus der Draufsicht um 3 nach links und rechts ein Kreisbogen
geschlagen, die wahre Länge A2 abgenommen und damit um A der Gegenkreis geschlagen. Man
erhält Punkt 2. Mit den Punkten 2 und A wird ebenso verfahren. Abschließend wird links und rechts
das Dreieck A C 0 konstruiert: mit der Strecke A C aus der Draufsicht um A in Richtung C einen
Kreisbogen geschlagen, die wahre Länge C 0 übernommen und um 0 in Richtung C der Gegenkreis
geschlagen. Die Verbindung von A mit C und C mit 0 ergibt das Dreieck.