Page 61 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Nachteil 2 der strategielosen Ausrichtung: Konzentration auf den Preis und das finanzielle Kapital
nen Führungs und Einflussbereiches sowie auf die oft schwer einzugren
zenden übergeordneten Ziele des Betriebes. Strategisches Denken ist aber
auch Ganzheitsdenken, in dem bei der Strategieentwicklung und Strategie
verfolgung der Betrieb in ganzheitlicher Sicht thematisiert werden muss.“
Das heißt: In einem Unternehmen mit strategischer Ausrichtung müssen die
Verantwortlichen eine bestimmte Denkhaltung einnehmen, die sich vor
allem durch Flexibilität auszeichnet. Wichtiger als jede strategische Ent-
scheidung ist die Fähigkeit zum strategischen Denken. Fehlt dieses Denken,
setzt sich ein Teufelskreis in Gang: Ohne strategische Ausrichtung verküm-
mert der ohnehin nur mäßig ausgebildete strategische Weitblick, was zur
Folge hat, dass es unmöglich wird, überhaupt in strategischen Kategorien zu
denken und zu handeln.
Gerade die Führungskräfte müssen lernen, die komplexen unternehmeri-
schen Prozesse im Zusammenhang zu reflektieren. Sie müssen sich vom
linearen Ursache-Wirkungs-Mechanismus, nach dem aus A immer B folgt
und B dann C zur Folge hat, verabschieden und akzeptieren, dass die Dinge
oft komplexer und komplizierter sind, als man hofft: Dass eine Entschei-
dung A nicht nur B zur Folge hat, sondern überdies C und D beeinflusst,
wobei B, C und D wiederum auf A zurückwirken.
Nachteil 2 der strategielosen Ausrichtung:
Konzentration auf den Preis und das finanzielle
Kapital
Strategieorientierung ist Personalentwicklung. Wir haben bereits erarbeitet,
dass sich eine Vision und eine Strategie nur dann durchsetzen und verwirk-
lichen lassen, wenn jede Führungskraft und jeder Mitarbeiter davon durch-
drungen ist und zielorientiert und motiviert an der Realisierung mitwirkt.
Menschen sind dann zu diesem Engagement und dieser Identifikation be-
reit, wenn sie ihre Kompetenzen am Arbeitsplatz optimal ausbauen und
einsetzen können. Dann tragen sie die Strategie mit und wollen sie umsetzen
– auch, weil sie wissen, dass dies zu ihrem eigenen Besten ist.
Die Tragik des operativen Handelns ohne strategische Fokussierung hin-
gegen besteht darin, dass der Blick allzu häufig allein auf die materiellen und
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