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buch finden sich detaillierte und wissenschaftlich abgesicherte Anga-
ben zu den Itemkennwerten, Reliabilitäten sowie zur diskriminanten
und konvergenten Validität und zur Kriteriumsvalidität. Hier eine Aus-
wahl der Ergebnisse:
■ Die Reliabilitäten wurden als interne Konsistenz für alle Skalen
mit Cronbachs Alpha zwischen 0,75 und 0,91 berechnet – diese
sind als sehr hoch einzustufen.
■ Kriteriumsvalidität: Die Vorhersage von Burnout. Die einzelnen
Skalen hängen erwartungskonform sehr eng mit dem allgemeinem
Stressniveau und den Burnout-Indikatoren zusammen. Es zeigen
sich aber deutliche Unterschiede bei der Erklärung von Stress und
Burnout zwischen den akuten und den langfristigen Beschwerden.
Hier zeigen sich mittelhohe Zusammenhänge zwischen akuten
Stressreaktionen und Burnout (0,53–0,58) und hohe Zusam-
menhänge zwischen langfristigen Stressreaktionen und Burnout
(0,69–0,83). Diese Daten zeigen, dass die beiden Dimensionen der
akuten und langfristigen Belastungen unterschiedliche Reaktions-
muster messen und Burnout differenziert unterscheiden können.
■ Kriteriumsvalidität: Ebenso wurden Zusammenhänge von hohen
und niedrigen Belastungswerten mit einschlägigen Langzeitfolgen
von Stress wie erhöhte Fehlerquote, Absentismus, Präsentismus
und verringerte Erholungsfähigkeit berechnet. Auch hier sind die
Ergebnisse erwartungskonform und hoch signifikant (zum Beispiel
Zusammenhang von akuter Belastung und Fehlerquote ist nicht
signifikant, langfristige Belastung (schlechte Leistung) und Fehler-
quote ist mit 0,74 höchst signifikant.
Zur Wissenschaftlichkeit des EQ-Tools
Der EQ-Fragebogen wurde von Arbeits- und Organisationspsychologen
entwickelt. Zudem wurden Inhaltsvaliditätsanalysen durchgeführt. Die
Items wurden aufgrund von Verhaltenspräferenzen sowie persönlichen
Interessen, Werten und Motiven bereinigt, sodass eine vorurteilsfreie
Bewertung möglich ist und keine Verfälschung aufgrund von Verhal-
ten oder Motivation erfolgt.
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