Page 25 - Auszug_Relief-Stressprävention2019.indd
P. 25
6. Die Tools in der praktischen Anwendung
Die Anwendung der Tools und Methoden zur Stressprävention ist auf
mehreren Ebenen möglich.
Stressprävention durch emotional stabile Führungskräfte
Eine Einzelperson – ob Führungskraft oder Mitarbeiter –, die mit ihrem
Stress konstruktiv umgeht, weil sie ihre Emotionen einschätzen und
regulieren kann, hat stets den Vorteil, ihr Selbstmanagement und ihre
Selbstführung zu optimieren. Bei der Führungskraft gilt zudem: Sie ist
in der Lage, Teammitglieder und Mitarbeiter zu unterstützen, profes-
sionell mit Stress umzugehen. Bei Mitarbeitern gilt gleichfalls: Wer mit
seinem Stress umgehen kann, ist zu besseren Leistungen in der Lage.
Und wenn die Mitglieder einer Organisation und eines Unternehmens
allesamt eine hohe Stresspräventionskompetenz aufweisen, profitiert
davon auch die Gesamtunternehmung.
Die positiven Auswirkungen der Stressprävention betreffen so gut wie
immer die Einzelpersonen, die Teams und das Unternehmen insgesamt.
Aufbauend auf den fünf Bereichen der emotionalen Intelligenz und
mithilfe von RELIEF kann sich eine Führungskraft zu einer emotional
stabilen Führungspersönlichkeit entwickeln. Nehmen wir beispielhaft
eine Führungskraft namens Erwin Müller. Durch Selbstreflexion und
die Unterstützung eines Coachs weiß Müller, welche Emotionen ihn an
der Ausübung seiner Arbeit hindern. Er kennt die negative Bedeutung
seiner zuweilen düsteren Lebenseinstellung. RELIEF hat ihm gezeigt,
dass er allzu oft private Probleme »mit zur Arbeit« nimmt. Er kennt
nun seine individuellen stressfördernden Denk-, Fühl- und Verhaltens-
muster und setzt an den entsprechenden Aspekten an, um diese Mus-
ter zu bekämpfen, berufliche Belastungen zu reduzieren und Sinnhaf-
tigkeit aufzubauen. Der Coach unterstützt ihn dabei.
Emotional intelligente und stressresistente Führungskräfte sind in der
Lage, sowohl ihre eigenen Emotionen als auch die ihrer Mitarbeiter
zu erkennen, zu verstehen und zu managen. Sie sprechen die Gefühle
ihrer Mitarbeiter an und bringen sie dazu, ihr Bestes zu geben.
520 FRANK M. SCHEELEN 22