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Barolo






                Die Region wird von den Alpen und dem nördlich Apennin schützend umgeben und lässt sich ganz treffend mit
                „am Fuße der Berge“ übersetzen. Das Piemont liegt somit im äußersten Nordwesten Italiens, grenzt an die
                Schweiz und Frankreich und ist Nachbar von Ligurien, der Lombardei, der Emilia Romagna und dem Aostatal.
                Wenn es um den besten Wein Italiens geht, dann befindet sich der große Konkurrent Toskana quasi in
                Sichtweite.


                An Tradition und Weinbaugeschichte nehmen sich Italiens Anbaugebiete nicht viel. Doch im Piemont waren es
                vor den Römern schon die ligurisch-keltischen Tauriner, die sich um die Weinfreunde der Antike bemühten.


                Doch braucht das Piemont keinen Pinot Noir um gute Weine zu machen, das Piemont hat seinen Barbera und
                vor allem seinen Nebbiolo. Aus Nebbiolo entstehen mit dem Barolo und dem Barbaresco die Ikonen des Wein-
                baugebiets. Das Streben nach Qualität ist für die Weinbranche im Piemont oberstes Gebot. So sind für die Re-
                gion zwar 42 DOC- und darüber hinaus 16 DOCG-Bereiche festgelegt, aber es gibt keine IGT-Qualität.


                Vier Unterbereiche gliedern die große Weinregion: „Piemonte L’Astigiano“, „Piemonte Le Langhe“, „Piemonte Il
                Monferrato“ und „Piemonte Il Nord“. Das namhafteste Gebiet in diesem Quartett ist sicherlich „Le Langhe“ rund
                um die Stadt Alba gelegen. Aus der Hügellandschaft im Osten Piemonts stammen die berühmten, extrem alte-
                rungsfähigen Barolo und Barbaresco. Weine mit intensiver Nase und wunderbarer Farbe, die Struktur und
                saftiges Aromenspiel mitbringen.

                Der Barolo, der zu den international bekanntesten Weinen Italiens zählt. Ein Barolo besteht zu 100 Prozent aus
                der Rebsorte Nebbiolo, die ihren Namen vom Nebel, italienisch „Nebia“, bezieht. Damit ist aber weniger der
                Nebel gemeint, der sich bei der spät reifende Traube bereits in der Erntezeit über den Weinbergen zeigt. Viel-
                mehr ist damit ein weiß schimmernder Belag auf den Beeren beschrieben, der sich mit zunehmender Reife aus-
                bildet. Ein Barolo zeichnet sich durch eine recht lange Maischezeit aus, die bis zu 30 Tage zählen kann. Dies
                erklärt sein Farbenspiel, vor allem aber die intensive Aromatik, die sozusagen alles aus den Trauben mitgenom-
                men hat, was es zu holen gab.

                Bei der traditionellen Herstellung spielen zudem noch die Stiele eine Rolle, die nur grob von den Trauben ge-
                trennt werden und teilweise mit in die Maische wandern. Der Anteil der Gerbstoffe erhöht sich dadurch spürbar,
                was junge Barolos meist recht ruppig und unwirsch erscheinen lässt, gleichzeitig aber einer langen Reife auf
                Fass und Flasche entgegenkommt. Ein guter Barolo braucht seine Zeit. So ist gemäß DOCG-Statut bereits eine
                Reife von 38 Monaten vorgeschrieben, davon mindestens 18 Monate im Holzfass. Für einen Riserva gelten
                sogar 62 Monate Reifezeit.
                Es darf also nicht verwundern, wenn die Barolos von Bruna Grimaldi,  den ich allen Weinfreunden ans rote
                Herz legen möchte, zählt. Wer Geduld hat, kann sich eine Flasche kaufen und noch zwei, drei Jahre mit der
                Vorfreude begnügen. Wer diesen Wein besser verstehen will, kauft sich zwei Falschen, trinkt eine jetzt und die
                andere in drei Jahren.


                Etwas großzügig wird der Barbaresco oft als der kleine Bruder des Barolo abgetan. Richtig ist, auch die Weine
                dieser „Denominazione di Origine Controllata e Garantita“ werden zu 100 Prozent aus der Rebsorte Nebbiolo
                gekeltert. Und die gleichlautende Ortschaft Barbaresco liegt auch nur knappe 20 Kilometer vom ebenfalls
                namensgebenden Barolo entfernt. Allerdings liegt dieses Weingebiet etwas tiefer, was ein wärmeres Klima be-
                deutet, so dass der Nebbiolo in Barbaresco eher gelesen wird als in Barolo.
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