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Rebsorte
Gamay
Gamay ist der „Sprinter“ unter den roten Rebsorten. Gamay treibt früh aus, trägt reichlich Trauben und wird früh
geerntet. Auch zu Wein werden die Gamay-Trauben vergleichsweise schnell verarbeitet. Gemeinhin ist der
erste Wein des neuen Jahres einer aus dieser Sorte: Gamay ist die ausschließliche Grundlage der roten Beau-
jolais-Weine und belegt daher auch fast die komplette Fläche des französischen Anbaugebiets Beaujolais.
Außerhalb Frankreichs gibt es noch nennenswerte Anbaugebiete in der Westschweiz, USA und Kosovo
Gamay ist eine natürliche Kreuzung aus den Rebsorten Pinot und Gouais blanc/Heunisch. Ob die alte Rebsorte
Gamay nach Frankreich eingeführt wurde oder von Anfang an dort ansässig war, ist historisch nicht gesichert.
Sicher ist lediglich, dass sie seit dem 14. Jahrhundert in Burgund angebaut wird. Ihren Namen verdankt sie ver-
mutlich dem gleichnamigen Ort an der Côte d’Or. Ende des 14. Jahrhunderts war die robuste und ertragreiche
Gamay-Rebe so beliebt, dass sie die im Burgund ansässige edle, aber im Anbau schwierigere Sorte Pinot Noir
zu verdrängen drohte. Der Anbau von Gamay wurde daher in Burgund verboten, weshalb sie sich zunehmend
im angrenzenden Gebiet des Beaujolais verbreitete. In Frankreich wird die Rebsorte mit vollem Namen „Gamay
Noir à Jus Blanc“ genannt, also „schwarzer Gamay mit weißem Saft“, was sich darauf bezieht, dass die Beeren-
haut schwarz und das Fruchtfleisch nahezu weiß ist.
Aus den Beeren der Gamay-Traube erzeugen die Winzer fruchtige, leichte Weine mit meist kräftiger Säure und
wenig Tanninen. Ihre Farbe ist in der Regel blasser als die anderer Rotweine. Manchmal weist das helle Rubin-
rot des Gamay lila-blaue Schimmer auf. Die meisten Gamay-Weine sollten jung und leicht gekühlt getrunken
werden. Die Cru-Weine des Beaujolais lassen sich jedoch auch einige Jahre lagern. Die typischen Aromen erin-
nern an Himbeeren und Kirschen, manchmal auch an Bananen und Paprika.