Page 253 - Stiftung Warentest - Warenkunde Brot - Gutem Brot auf der Spur
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Der Hauptunterschied zur Zöliakie ist, dass Weizenallergiker auch auf andere
          Weizeneiweiße als Gluten reagieren können. Eine ausschließlich glutenfreie Ernährung
          kann, aber muss nicht helfen, weil auch in glutenfreien Nahrungsmitteln andere
          Weizeneiweiße verarbeitet sein können.



          Nicht zu fassen – sensibel auf Weizen


          Zöliakie und Weizenallergie sind mit medizinischen Methoden nachweisbar. Anders

          sieht es bei der Weizensensitivität aus. Sie wird im Ausschlussverfahren diagnostiziert.
          Die meisten Menschen mit Beschwerden im Umfeld von Brot leiden an dieser
          Unverträglichkeit. Sie führt zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und
          Bauchschmerzen, seltener auch zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Lethargie, Depressionen

          sowie Glieder- und Muskelbeschwerden.


          Vermutete Ursache für die Weizensensitivität sind Enzymblocker namens ATI (alpha-
          Amylase-Trypsin-Inhibitoren), ein Pflanzenschutzstoff zur Abwehr von Krankheiten und
          Parasiten. Er ist an das Klebereiweiß (Gluten) gebunden und soll den Abbau von Stärke
          und Eiweißen verhindern. Etwa 0,5 bis 6 Prozent der Deutschen leiden vermutlich an

          einer Weizensensitivität.
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