Page 71 - Stiftung Warentest - Warenkunde Brot - Gutem Brot auf der Spur
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Die Testsieger von 2011 unter den Tiefkühlbrötchen waren „Unsere Goldstücke“ von
          Coppenrath & Wiese. Die Weizenbrötchen bekamen insgesamt ein sehr gutes
          Qualitätsurteil. Gut waren auch die günstigeren Brötchen von Lidl oder Rewe. Unter
          den ungekühlten Brötchen gab es als Gesamtbestnote ein gut für „Unsere Besten“ von

          Sinnack.


          Eine Besonderheit unter den Aufbackbrötchen sind solche „aus der Dose“. Sie sollen
          besonders praktisch sein: Dose öffnen, rohe Teigschlange entnehmen, in Stücke trennen,
          einschneiden und in den Ofen schieben. Mit Brötchen hat das Ergebnis allerdings wenig
          zu tun. Geschmacklich und von der Konsistenz her erinnert das Gebäck eher an Kuchen.

          Anstelle von Hefe, die die Dose sprengen würde, lockert ein Mix aus Backtriebmitteln
          den Teig auf.



          Toastbrot


          Populär wurde Toastbrot in Deutschland in den 1950er Jahren. Heute ist es nach
          Mischbrot die beliebteste Brotsorte. Es gibt Buttertoast, Mehrkorn- und Saatentoast
          sowie Vollkorntoast.



          Buttertoast besteht hauptsächlich aus Weizenmehl und mindestens zu fünf Prozent aus
          Butter oder Butterreinfett. Es ist nicht fetter als Vollkorntoast, hat aber wenige
          sättigende Ballaststoffe, sodass der Hunger schnell wiederkommt. Mehrkorn- und
          Saatentoast besteht aus mindestens drei Getreidearten. Die dunkle Färbung kommt aber

          meist durch Karamellsirup oder Gerstenmalzextrakt zustande. Durch die Saaten ist das
          Brot fettreicher. Die Fette von Leinsamen und Sonnenblumenkernen zählen jedoch zu
          den guten, ungesättigten Fetten. Bei Vollkorntoast muss der Vollkornanteil im Mehl
          mindestens 90 Prozent betragen. Das macht es ballaststoffreicher. Außerdem enthält

          Vollkorntoast mehr B-Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen.


                Tipps fürs Toasten


          Rösten Sie Toastbrot nur goldgelb. Verbrannte Stellen sollten Sie nicht abkratzen,
          sondern die ganze Scheibe wegwerfen. Verbrannter Toast enthält Acrylamid, das in
          Verdacht steht, krebserregend zu sein.


          Die meisten Toastbrote kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. In einem Test von 2012 war
          es nur eines von 26, von einem Bioanbieter. Meistens wird Natriumdiacetat (E262b)

          zugesetzt, es soll die Säure im Teig regulieren, wirkt aber auch konservierend.
          Bioanbieter benutzen stattdessen Apfel- oder Milchsäure.
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