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DasTraining des
Sporthundes
Seit es Hundesport gibt und einige Hunde
sich als wahreAthleten erweisen,kümmert
man sich auch um das Training eines
Sporthundes.Es ist offensichtlich,dass jeder
menschliche Sportler ein für seine sportli-
che Disziplin und sein Leistungsniveau spe-
zifisches körperliches Training absolviert.
Die Situation für den Hund ist genau die-
selbe, wenn man möchte, dass er seine
Leistungen bei guter Gesundheit und
Wohlbefinden erbringt.
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Trainingsprinzipien
Training bedeutet körperliche, technisch takti- Die Arbeitslast ist je nach Inhalt unterschiedlich.
sche, intellektuelle und moralische Vorbereitung Für ein und dieselbe Disziplin müssen mehrere
des Athleten mit Hilfe körperlicher Übungen. körperliche Faktoren beim Hund berücksich-
Wenn man diese Definition auf den Hund über- tigt werden: Kraft, Geschwindigkeit, Ausdauer,
trägt, beschreibt man eine Abfolge körperlicher Koordination. Diese Faktoren bedingen unter-
„Der anaerobe Stoffwechsel Übungen, die der Hundeführer auf spielerische schiedliche Anpassungen des Organismus des
Art mit seinem Hund durchführt, um die Hundes, mit einer unterschiedlichen
ermöglicht eine intensive Muskelarbeit
Motivation des Hundes zu erhalten. Erholungsphase je nach erforderter Anpassung.
ohne Sauerstoff, das ist der Fall bei
Während ein Faktor den Organismus bei der
kurzzeitigen Leistungen (Windhunde, Erholung anders fordert, beeinflusst ein anderer
Begriff derArbeitslast
Ringsport,Angriffe im Schutzdienst).“ nicht dessen Erholung oder, im Gegensatz, be-
Der Begriff der Arbeitslast ist wichtig. Diese kräftigt er diesen und das System der alternie-
Last muss von einer ausreichenden Dauer und renden Belastung ermöglicht es, Zeit zu gewin-
Intensität sein, um sie als körperliche nen und Leistung zu steigern. Während der
Trainingsleistung zu qualifizieren. Diese Last Erholung bei einem Rennen z.B. kann man von
muss messbar steigen, um die angestrebte einem Hund andere Übungen verlangen, wie
Leistung zu verbessern, ohne zu belastend oder Dehnungsübungen für die Muskeln. Die ein-
schmerzhaft für das Tier zu werden, da es sonst zelnen Trainingseinheiten müssen in einer ge-
seine Lust an der Arbeit verliert. nauen Reihenfolge innerhalb der einzelnen
Abschnitte durchgeführt werden, die Übungen
Merkmale derArbeitslast mit plötzlicher Kraftanstrengung, Geschwin-
digkeit oder Koordination werden in der Regel
Die Arbeitslast muss allmählich, vor allem zu
zu Beginn eines Trainings absolviert. Darauf
Beginn (ein bereits trainiertes Tier kann sich in folgen Übungen, deren Effektivität auf einer
mehreren Etappen verbessern), und kontinuier-
unvollständigen Erholung beruht, danach folgen
lich erhöht werden (die Abfolge der verschiede- reine Ausdauerübungen.
nen Trainingseinheiten muss regelmäßig erfol-
gen, um effektiv zu sein).
Sie muss sich im Laufe der Zeit verändern, es ist
nicht möglich, den Hund das ganze Jahr über
auf demselben guten Stand zu halten, man un-
terscheidet deshalb Vorbereitungs-, Wettkampf-
und Trainingsphasen.
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