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ENDBERICHT Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse
Vergleichsweise hohe THG-Emissionen entstehen mit fast 144 g CO 2-Äquivalent pro kWh th
bei der Biogaserzeugung in der Nawaro-Modellanlage mit Aufbereitung, Einspeisung und
Nutzung in einer Erdgas-Brennwerttherme (30kW th). Das Holzheizwerk (5 MW th) mit
Wärmeverteilung im Nahwärmenetz weist neben dem biogenen Anteil zusätzlich einen
hohen fossilen Energieverbrauch aus, da zur Biomasse-Grundlast noch eine fossil
betriebene Spitzenlastfeuerung erfolgen muss. Die Hauptemissionen der übrigen Biomasse-
Anlagen auf Holzbasis entstammen meist der Biomassebereitstellung, gut erkennbar ist hier
der Einfluss der Umwandlungsverluste der Holzvergasung bzw. Pelletierung gegenüber der
Scheitholz und Hackschnitzelfeuerung.
7.3.3 Kraftstofferzeugung
Die Klimagasemissionen der Kraftstofferzeugung werden auf den gefahrenen
Fahrzeugkilometer (Fkm) bezogen und mit der Verwendung von Erdgas (CNG) aus einer
Erdgastankstelle verglichen, bei der knapp 200 g CO 2-Äquivalent pro Fahrzeugkilometer
freigesetzt werden (Abbildung 7-4). Durch die Verwendung von aufbereitetem und
eingespeistem Biogas aus der Nawaro-Modellanlage kann dieser Wert auf etwa 100 g CO 2-
Äquivalent pro Fahrzeugkilometer halbiert werden. Im Fall der Holzvergasung mit
Aufbereitung und Einspeisung reduzieren sich die spezifischen THG-Emissionen auf ca.
80 gCO 2-Äquivalent pro Fkm.
Abbildung 7-4: Klimagasemissionen der Kraftstoffbereitstellung
Der volle Umfang der Klimaschutzwirkung beim Einsatz von Biogas und Synthesegas als
Kraftstoff wird noch deutlicher, wenn man diese Optionen mit den konventionellen
Kraftstoffen Benzin und Diesel vergleicht. In Abbildung 7-5 werden die Klimagasemissionen
der Biogas- bzw. Synthesegasroute den fossilen Optionen CNG, Benzin und Diesel
gegenüber gestellt. Um eine direkte Vergleichbarkeit zu den erdölbasierten Daten aus
anderen Studien zu gewährleisten, bezieht sich die Betrachtung auf die Klimagasemissionen
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