Page 111 - Michaels_Buch Februar_neu
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Lenny Soccio. Dort spielten die Airport Jets Eishockey. Wenn das Eis abgedeckt war, spielte der
            Handballverein HSV Hannover. Ich setzte mich mit beiden Mannschaften in Verbindung und
            vereinbarte, dass wir alle Spiele mit drei Kameras direkt vor Ort mit Videomischpult aufnehmen
            würden. Dafür gab es ein paar Euro, die aber nicht der Rede wert waren. Viel wichtiger war mir,
            dass mein Team Erfahrung sammeln konnte.


            Jetzt kam wieder mal die leidige Sache mit der Bundeswehr auf mich zu. Sie hatten es auf Andi
            abgesehen und er musste zur Musterung, die er in vollem Umfang bestand. Andi war mit der Schule
            fertig und hatte danach in der Filmfirma angefangen zu arbeiten.

            Nach seiner Musterung habe ich einen Brief an die Behörde geschickt, dass er in unserer Firma
            unabkömmlich sei, aber trotzdem kam sein Einberufungsbescheid. Ich war am Boden zerstört und
            meldete mich bei Götz von Fromberg, den ich durch unsere Sendung „Erfolgreiche Unternehmer
            der Region“ kennen gelernt hatte. In seiner Anwaltskanzlei war ein Anwalt, der sich auf solche
            Fälle verstand und der legte sofort Einspruch gegen den Einberufungsbescheid ein. Es gingen Briefe
            hin und her und schließlich schafften wir es, dass der Bescheid widerrufen und Andi als
            Zivildienstleistender anerkannt wurde.

            Im Sommer flogen wir mit zwei Eurostars nach Wangerooge. Hanna flog mit mir und Andi und
            Basti saßen im anderen Flieger. Wir brauchten etwa anderthalb Stunden, dann waren wir da. Wir
            wollten dort eine Art Inselhopping machen, also von Insel zu Insel fliegen. Als wir gelandet waren
            und ich die Landegebühr auf dem Tower bezahlte, eröffnete man mir, dass der gesamte Flugplatz
            von 13 bis 15 Uhr wegen Mittagsruhe geschlossen sei. Uns blieb nichts anderes übrig, als zu
            warten. Wir gingen zu viert an den Strand und hatten einen Menge Spaß. Nachmittags, als wir
            wieder starten durften, war es zu spät fürs Inselhopping und wir flogen zurück nach Hildesheim.


            Im August bekam ich einen Anruf aus der Eishalle in Langenhagen. Ein Mitarbeiter der Halle ließ
            fragen, ob ich nachmittags Zeit hätte, mich mit Marco Stichnot, dem Manager des Eishockey
            Erstligisten Hannover Scorpions, zu treffen. Ich sagte zu und fuhr zusammen mit Maik zur Eishalle.
            Dort trafen wir Marco Stichnot mit seiner Assistentin Nadine Wolthusen. Die beiden erklärten uns,
            dass sie mehrere Aufzeichnungen der Spiele der Airport Jets gesehen hätten und auf der Suche nach
            einem neuen Team für die TUI Arena wären.


            Wir verhandelten eine Zeitlang und schlossen  einen Vertrag, der erst einmal über ein Jahr ging. Wir
            sollten alle Spiele übertragen und eine Einlaufshow von 20 Minuten ausarbeiten, die vor jedem
            Spiel auf dem Videowürfel laufen sollte.


            Als Maik und ich die Halle verlassen hatten, fielen wir uns jubelnd in die Arme. Wir hatten es
            geschafft! In der Firma angekommen, erzählten wir den Jungs die Geschichte und mussten uns erst
            einmal auf lange Gesichter gefasst machen. Die Saison startete drei Wochen später. Wir hatten nie
            in so einer riesigen Halle gearbeitet und mussten noch eine Einlaufshow von 20 Minuten kreieren,
            die natürlich alle Zuschauer von den Sitzen reißen sollte. Dazu kam, dass Andi mit seinen Kumpels
            einen USA Trip gebucht hatte und zu den ersten beiden Spielen fehlen würde.


            Am nächsten Morgen fuhren Winfried und ich in die TUI Arena und ließen uns dort alles zeigen. Es
            sollten zwei Kameras auf einer Empore aufgebaut werden und eine unten bei den Toren. Die
            Torkamera wurde in jedem Drittel zum gegenüberliegenden Tor gebracht, auf das die Scorpions
            gerade schossen. Ganz oben unter dem Dach befand sich ein Regieraum. Direkt nach dem Spiel
            musste ein Kameramann in den VIP Bereich kommen und die Pressekonferenz übertragen. Alle
            Aufnahmen wurden auf einen großen Videowürfel übertragen, der mitten in der Halle hing.


            In den Pausen machte Maik Interviews mit Leuten aus dem Publikum und auch dieses Event musste
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