Page 673 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Zur Theorie des Bewusstseinsumfanges und seiner Messung.  Qß\

      dem Spiegelbelag sehr präcis chemisch abgelöst, so dass der Spiegel
      zunächst im Ganzen ähnlich wie die Pappscheibe Ä in Fig. 1 als ge-
      wöhnliches Tachistoskop  verwendet werden  kann, wenn man    sich
      hinter seiner Fläche das Expositionsobject angebracht denkt. Dabei
      bietet nun dieser Spiegelapparat schon für diese einfache
      tachistoskopische     Exposition den großen Vorzug,         dass
      man den Fixationspunkt, bezw. diese ganze Ebene vor der
      Exposition desObjectes ganz genau in die nämliche Ebene
      verlegen kann, in welcher das Object hinterdrein auftreten
      wird, ohne   dass man hierzu   complicirter Projectionsvomchtungen
      mit Veränderungen der allgemeinen Helligkeit u. s. w. bedürfte. Man
      braucht zu diesem Zwecke nur eine andere gleichartige
      Scheibe von beliebiger Ausdehnung und Helligkeit u. s. w.
      genau so weit vor dem Spiegel und diesem zugekehrt an-
      zubringen, als das Expositionsobject hinter demselben ge-
      legen ist, eine Einstellung, die sich sehr leicht und genau
      bewerkstelligen lässt.     Zugleich muss  natürlich  die Lage  der
      Fixationsmarke auf der vorderen Ebene derjenigen des    gewählten
      Punktes im   Expositionsobject  entsprechen.  Verschließt man  vor-
      läufig durch eine entsprechend hinter dem Spiegel angebrachte Blende
      von gleicher scheinbarer Helhgkeit wie die vordere Ebene den Aus-
      blick auf das Expositionsobject durch den  vorbei gehenden Spalt
      hindurch, so kann zunächst nach richtiger Befestigung des Expositions-
                               hinreichend geschwinde Bewegung  versetzt
      objectes  der  Spiegel in
      werden, wie man eben gerade   die Expositionszeit wünscht.  Es be-
      darf dann nur noch  einer Vorrichtung (ähnlich wie  sie für die Va-
      riation der Scheiben auf B in Harmonie mit der Bewegung des Bad-
      spaltes oben ausführlich beschrieben wurde), durch welche der Aus-
      blick durch den Spalt auf das Object nur für einen einzigen und zwar
      behebig auszuwählenden Vorbeigang    des  Spaltes freigegeben  wird,
      oder durch den das Expositionsobject sogleich nach seiner Darbietung
      vor Wiederkehr des Spaltes verschwindet, und man verfügt über den
                                       der  allen an  einen  solchen  bis-
      einfachsten Tachistoskopapparat ,
      her  gesteUten Anforderungen vollkommen    gerecht werden  dürfte.
      Auch hier kann wieder eme Marbe'sche Vorrichtung zum Ver-
      schluss und zur Oeffnung des Spaltes während der Rotation (vergl.
                     mit Vortheü vei-wendet werden.   Der Spiegel muss
      Fig. 1, b bis /),
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