Page 737 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya


















                                               IRREDUZIBLE KOMPLEXITÄT






















                       ie wichtigsten Kriterien, mit denen man sich beschäftigen muss, wenn man die Evolutionstheorie
                       im Licht wissenschaftlicher Entdeckungen in Frage stellt, sind zweifellos die, die Darwin selbst be-
             D nutzte. In The Origin of Species (Der Ursprung der Arten) schlug Darwin eine Reihe von Kriterien
             vor, an denen er seine Theorie gemessen und gegebenenfalls widerlegt wissen wollte. Viele Passagen seines

             Buches beginnen mit den Worten "Falls meine Theorie wahr sein sollte..." und in ihnen beschreibt Darwin
             die Entdeckungen, die aufgrund seiner Theorie noch hätten gemacht werden müssen. Eines der wichtigsten
             dieser Kriterien bezieht sich auf Fossilien und "Übergangsformen". In früheren Kapiteln untersuchten wir,
             wie diese Vorhersagen Darwins nicht eintrafen und wie der Fossilienbestand seine Evolutionstheorie im
             Gegenteil vollständig widerlegt.
                 Darwin gab uns jedoch noch ein weiteres wichtiges Kriterium, an dem er seine Theorie überprüft haben

             wollte. Dieses Kriterium sei so wichtig, wie Darwin schrieb, dass es seine Theorie vollständig zu Fall bringen
             könne:

                 Wenn gezeigt werden könnte, dass irgendein komplexes Organ existierte, das sich nicht aufgrund zahlrei-
                 cher, aufeinanderfolgender, kleiner Modifikationen entwickelt hat, dann würde meine Theorie vollständig
                 zusammenbrechen. Ich kann jedoch keinen solchen Fall finden.        312

                 Wie wir wissen, erklärt die Evolutionstheorie den Ursprung des Lebens mit zwei natürlichen
             Mechanismen, die über kein Bewusstsein verfügen: natürliche Selektion und Mutation. Nach der Theorie
             führen diese beiden Mechanismen zum Entstehen der komplexen Struktur lebender Zellen und weiter zu

             den anatomischen Systemen der Lebewesen, wie Augen, Ohren, Flügel, Lungen, dem Sonarsystem der
             Fledermaus und Millionen anderer komplexer Anatomien.
                 Wie aber soll es möglich sein, dass solche Systeme, die unglaublich kompliziert aufgebaut sind, als
             Ergebnisse zweier Natureffekte angesehen werden können, die zweifellos nicht über Bewusstsein verfügen? An
             diesem Punkt bringt die Evolutionstheorie das Konzept der "Reduzierbarkeit" ins Spiel. Es wird behauptet,
             diese Systeme könnten auf grundlegende Zustände zurückgeführt werden, aus denen sie sich dann weiterent-

             wickelt hätten. Jedes Stadium sei für das Lebewesen ein wenig vorteilhafter und werde daher durch natürliche
             Selektion ausgewählt. Später einmal werde es eine weitere zufällige Entwicklung geben, die wieder vorgezogen
             werden wird, da sie einen weiteren kleinen Vorteil verschaffe. Auf diese Weise gehe der Evolutionsprozess
             immer weiter. Folgt man dieser Behauptung, so wird eine Art, die ursprünglich keine Augen besaß, perfekt
             funktionierende Augen entwickeln, eine andere Art, die vorher nicht fliegen konnte, wird Flügel erhalten.

                 Diese Geschichte wird in evolutionistischen Quellen sehr überzeugend und scheinbar vernünftig darge-
             stellt. Bei genauerem Hinsehen kommt jedoch ein großer Irrtum zum Vorschein. Den ersten Aspekt dieses
             Irrtums kennen wir bereits: Mutationen sind destruktiv, nicht konstruktiv. Zufällige Mutationen der
             Lebewesen geben diesen keinen Vorteil, und die Annahme, es könne tausende Male hintereinander gesche-
             hen, ist ein Traum, der allen wissenschaftlichen Beobachtungen zuwider läuft.




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