Page 741 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Die irreduzible Komplexität des "primitiven" Auges
Es bleibt festzustellen, dass die von Darwin als "primitiv" beschriebenen Augen tatsächlich auch bereits
eine irreduzibel komplexe Struktur besaßen, die mit dem Zufall nicht erklärt werden kann. Selbst für die
einfachste Form des Sehvermögens müssen einige der Zellen einer Kreatur lichtempfindlich werden, sie
müssen also die Fähigkeit besitzen, in einer helligkeitsabhängigen korrelierenden Reaktion elektrische
Signale zu erzeugen. Ein Nervenstrang, der von diesen Zellen zum Gehirn führt, muss entstehen, und es
muss sich ein Sehzentrum im Gehirn bilden, das die erhaltene Information auswertet. Es ist sinnlos, vorzu-
schlagen, all diese Komponenten seien zufällig gleichzeitig bei demselben Lebewesen entstanden. In seinem
Buch Evrim Kurami ve Bagnazlik (Evolutionstheorie und Bigotterie), das eigentlich als Verteidigung der
Evolutionstheorie gedacht war, gibt der evolutionistische Autor Cemal Yildirim diese Tatsache zu, wenn er
schreibt:
Zahlreiche von Mechanismen müssen zur Funktion des Sehvermögens zusammenarbeiten. Wie das Auge und
seine internen Komponenten können wir die Verbindungen zwischen besonderen Gehirnarealen und dem Auge
nennen. Wie hat diese komplexe Schöpfung dieses Systems stattgefunden? Folgt man den Biologen, war der
erste Schritt zur Entstehung des Auges im Evolutionsprozess die Bildung eines kleinen, lichtempfindlichen
Bereichs auf der Haut primitiver Lebewesen. Doch welchen Vorteil unter dem Gesichtspunkt der natürlichen
Selektion hätte eine solch minimale Veränderung der Kreatur verschaffen können? Auch muss ein
Sehzentrum im Gehirn entstehen und ein Nervensystem, dass mit ihm verbunden ist. Solange die komplizierten
Mechanismen nicht miteinander verbunden sind, können wir nicht erwarten, etwas entstehen zu sehen, dass wir
als "Sehvermögen" bezeichnen könnten. Darwin glaubte, Veränderungen entstünden durch Zufall. Wenn das der
Fall wäre, wären dann das gleichzeitige Auftauchen und die Zusammenarbeit all der vielen für das
Sehvermögen notwendigen Veränderungen an verschiedenen Stellen des Organismusses nicht eher ein mysti-
sches Puzzle?... Wie auch immer, das Sehvermögen verlangt zu seiner Entstehung eine Reihe harmonisch ablau-
fender, komplementärer Veränderungen... Manche Molluskenaugen haben eine Retina, Hornhaut und eine Linse
aus Zellstoff, genau wie unsere Augen. Wie aber können wir den Evolutionsprozess dieser beiden ganz verschie-
denen Augentypen erklären, deren jeder eine Abfolge ganz bestimmter Ereignisse voraussetzt, die aber zufällig
durch natürliche Selektion herbeigeführt worden sein müssen? Es sollte Thema einer Debatte sein, ob
Darwinisten in der Lage gewesen sind, eine befriedigende Erklärung dieser Frage zu liefern... 316
Aus evolutionistischer Sichtweise wird die Lage immer verzwickter, je mehr man ins Detail geht. Eines
dieser wichtigen Details ist die Behauptung über "die Zelle, die lichtempfindlich wurde". Darwinisten ver-
tuschen dies, indem sie sagen, "Sehvermögen kann begonnen haben mit einer einzigen Zelle, die lichtemp-
findlich geworden ist." Doch welche Anatomie müsste eine solche angenommene Zelle gehabt haben?
Die Biochemie des Gesichtssinns
In seinem Buch Darwins Black Box (Darwins schwarzer Kasten) führt Michael Behe aus, dass die
Struktur der lebenden Zelle und anderer biochemischer Systeme für Darwin und seine Zeitgenossen unbe-
kannte "Black Boxes" gewesen sind. Darwin nahm an, diese besäßen einfache Strukturen und könnten zufäl-
lig entstanden sein. Die moderne Biochemie hat die schwarzen Kästen nun geöffnet und die irreduzibel
komplexe Struktur des Lebens enthüllt. Behe schreibt, aufgrund des damaligen Standes der Wissenschaft
seien Darwins Überlegungen zur Entstehung des Auges überzeugend erschienen:
Darwin überzeugte viele davon, ein modernes Auge könne sich schrittweise aus einer simpleren Struktur entwi-
ckelt haben, doch er versuchte nicht einmal, zu erklären, wo er seinen Ausgangspunkt – den relativ einfachen
lichtempfindlichen Fleck – her hatte. Im Gegenteil, er tat die Frage nach dem elementaren Ursprung des Auges
ab... Er hatte einen ausgezeichneten Grund, die Frage zu verweigern: Ihre Beantwortung lag vollständig jenseits
der Möglichkeiten der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Wie das Auge funktioniert – was also geschieht, wenn
ein Photon auf die Retina trifft - konnte zu jener Zeit schlicht nicht beantwortet werden. 317
Wie also arbeitet dieses für Darwin vermeintlich simple System wirklich? Wie nehmen die Zellen in der
retinalen Schicht des Auges die auf sie einfallenden Lichtstrahlen wahr?
Die Antwort ist kompliziert. Wenn Photonen auf die Retinazellen treffen, lösen sie eine Kettenreaktion
Adnan Oktar 739

