Page 1069 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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1505
Venedig tritt die Romagna an den Papst ab. M. als Gesandter bei
Giovanni Pagolo Baglioni in Perugia und bei Pandolfo Petrucci in Siena,
um beider Gesinnung zu erforschen. Vertrag zu Blois zwischen Spanien
und Frankreich, das auf Neapel verzichtet. Fortsetzung des Krieges
gegen Pisa, der von Spanien unterstützt wird. Sieg der Florentiner bei
San Vincenti über den spanischen Condottiere Bartolomeo Orsini, Graf
von Alviano. M. im Lager vor Pisa. Vergeblicher Sturmversuch.
Abbruch der Belagerung und Auflösung des Heeres.
1506
M., der alles Vertrauen auf Soldtruppen verloren hat, betreibt im
Einvernehmen mit dem Gonfalonier Soderini eifrig die Bildung eines
Volksheeres nach Schweizer und altrömischem Muster. Nach seinen
Denkschriften soll die Ordinanza e milizia fiorentina aus dem Landvolk
nach dem Kantonsystem ausgehoben werden, in Kompagnien ( bandiere)
zu hundert bis dreihundert Mann unter einem Capitano, mehrere
Bandieri unter einem Conestabile (General), im ganzen 5000 Mann in 30
Bandieri unter 11 Conestabili. M. beginnt mit der Aushebung. Julius II.
nimmt Perugia ein; M. wohnt als Gesandter der Überrumpelung und
Gefangennahme des Giovanni Paolo Baglioni bei und begleitet den Papst
auf seinem Zug gegen Bologna bis Imola. Der Papst erobert Bologna mit
französischer Hilfe. Aufruhr in Genua.
1507
Ludwig XII. erobert Genua. Wahl der neuen Militärbehörde Nove della
Milizia in Florenz; M. zu ihrem Kanzler ernannt. Bald darauf erhält er
ein Adelspatent. Kriegspläne des Kaisers Maximilian. Auf Betreiben
Soderinis wird M. mit Francesco Vettori zum Kaiser nach Konstanz
(Reichstag) geschickt, um von ihm die Garantie für die Besitzungen von
Florenz bei dem geplanten Zuge des Kaisers nach Italien zu erkaufen.
M.s Entsendung an Stelle eines Mannes aus großem Hause macht in
Florenz böses Blut. Venedig verbündet sich mit Frankreich gegen den
Kaiser.
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