Page 118 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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erreicht zu haben? und sie endete wenigstens dahin, wohin sie enden
soll; es soll aber das Musische auch wirklich in die Liebe zum Schönen
enden. – Ich bejahe dieß mit dir, sagte er. –
13. Nach der musischen Bildung denn nun müssen die Jünglinge in
der gymnischen erzogen werdenVgl. d. Anf. d. 17. Cap. d. II. B.. – Was
soll auch im Wege stehen? – Es soll aber nun auch in dieser Beziehung
die Erziehung eine genaue sein von Jugend an das ganze Leben
hindurch. Es verhält sich aber hiemit wohl, wie ich glaube,
folgendermaßen; erwäge aber auch du es. Mir nemlich scheint es nicht so
zu sein, daß, wenn ein Körper tüchtig ist, dieser durch seine
Vortrefflichkeit die Seele zu einer guten mache, sondern im Gegentheile
eine gute Seele durch ihre Vortrefflichkeit den Körper als einen so gut als
möglichen zur Folge habe; wie aber scheint es dir? – Auch mir, sagte er,
scheint es ebenso. – Nicht wahr also, wenn wir die Gesinnung
hinreichend pflegen und ihr dann, was den Körper betrifft, zur genauen
Fürsorge anvertrauen würden, wir aber hiezu nur bezüglich des
allgemeinen Gepräges die Anleitung geben würden, so möchten wir
wohl richtig verfahren? – Ja wohl, allerdings. – Daß nun jene sich der
Trunkenheit enthalten müssen, haben wir schon angegeben Oben Cap. 3
f. u. 10.; denn für jeden Anderen, nur nicht für einen Wächter, geht es
noch eher an, daß er betrunken nicht wisse, wo in aller Welt er sei. –
Lächerlich ja wäre es, sagte er, wenn der Wächter selbst eines Wächters
bedürfte. – Wie aber denn nun verhält es sich betreffs der Speise? denn
Kämpfer ja sind diese Männer, und zwar bezüglich des größten
Kampfes; oder etwa nicht? – Ja. – Würde also wohl das Verhalten eben
dieser, welche stets für das Kämpfen sich übenD. h. derjenigen, welche
gleichsam Profession daraus machen, bei den üblichen Kampfspielen in
gymnischer Thätigkeit aufzutreten und um die Preise sich zu bewerben;
Solche aber waren gewissermaßen einer sehr sorgfältigen und
berechneten Zwangsdiät unterworfen, um eben ihren Körper zur
athletischen Uebung stets befähigt zu erhalten., jenen passend sein? – Ja,
vielleicht. – Aber, sagte ich, das Verhalten dieser ist gewissermaßen zum
Schlafe geneigt und bezüglich der Gesundheit unzuverlässig; oder siehst
du nicht, daß diese ihr Leben verschlafen und, wenn sie nur ein klein
wenig von der vorgeschriebenen Lebensweise abweichen, in lange und
heftige Krankheiten verfallen, sie, die ja Kämpfer sind? – Ja, ich sehe es.
– Eine feinere Uebung demnach bedürfen die kriegerischen Kämpfer,
welche ja wie Hunde schlaflos sein und so scharf als möglich sehen und
hören müssen, und, während sie bei den Feldzügen vielen
Veränderungen in Getränken und anderweits in Speisen und auch in
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