Page 119 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Sonnenhitze und Winterstürmen ausgesetzt sind, bezüglich der
                Gesundheit nicht empfindlich sein dürfen. – Ja, so zeigt sich’s mir. –
                Möchte also wohl die beste gymnische Bildung irgend verschwistert sein

                mit jener einsamen musischen, welche wir kurz vorher durchgingen? –
                Wie meinst du dieß? – Einfach doch wohl und gediegen ist die
                gymnische Bildung, und zwar zumeist die kriegerische. – In wieferne
                denn? – Auch aus Homeros ja, sagte ich, möchte man Solches wohl
                kennen lernen; denn du weißt, daß er im Felde bei den Mahlzeiten der
                Heroen diese nicht mit Fischen bewirthet, obwohl dieselben sich doch
                am Meere im Hellesponte befinden, und auch nicht mit gesottenem

                Fleische, sondern nur mit gebratenem, welches ja auch für Krieger am
                leichtesten herbeizuschaffen ist; denn überall, so zu sagen, ist es doch
                leichter, von dem Feuer allein Gebrauch zu machen, als erst noch
                Kochgeschirre mit herum zu schleppen. – Ja wohl, gar sehr. – Aber auch
                der Gewürze hat, wie ich glaube, Homeros niemals Erwähnung gethan;
                oder wissen dieß wohl vielleicht auch jene anderen Kämpfer, daß ein

                Körper, welcher sich gut verhalten soll, von all Derartigem sich enthalten
                muß? – Ja, völlig richtig, sagte er, wissen sie es, und enthalten sich
                hievon. – Eine Syrakusische Mahlzeit aber, o Freund, und sicilische
                Mannigfaltigkeit der ZuspeisenEs ist bekannt, daß die sicilischen
                Tafelgenüsse sprüchwörtlich geworden waren. lobst du, wie es scheint,
                hiemit nicht, woferne dir jenes richtig zu sein scheint. – Ich glaube nicht.
                – Du tadelst also auch, daß ein Korinthisches FreudenmädchenKorinth,

                sowie überhaupt die Staaten des äolischen Stammes, ragten vor den
                übrigen an üppiger Sinneslust ihrer Bewohner hervor; vgl. m. Anm. 33 z.
                Gastmahl. die Geliebte jener Männer sei, welche körperlich sich gut
                verhalten wollen? – Ja, durchaus. – Nicht wahr also, auch von dem
                attischen Gebäcke dasjenige, was Leckerei zu sein scheint? – Ja,
                nothwendig. – Nemlich, glaube ich, wenn wir die gesammte derartige

                Speise-und Lebens-Weise mit jener Lieder-Komposition und jenem
                Gesange vergleichen würden, bei welchen eine Vereinigung aller
                Tonweisen und aller Rhythmen besteht, so möchten wir wohl einen
                richtigen Vergleich ziehen. – Warum auch nicht? – Nicht wahr also, dort
                erzeugte die Buntheit Ziellosigkeit, hier aber dann Krankheit, die
                Einfachheit hingegen erzeugt bezüglich der Musik in den Seelen
                Besonnenheit, bezüglich der Gymnastik aber in den Körpern

                Gesundheit? – Ja, völlig wahr, sagte er. – Sobald aber Zügellosigkeit und
                Krankheiten in einem Staate in vollem Gange sind, thun sich da nicht
                eine Menge Gerichtshöfe und ärztliche Anstalten auf, und machen sich
                da nicht Prozeßkunde und Arzneikunde breit, wann nemlich auch viele





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