Page 142 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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folgt die spezielle Ausführung derselben erst B. V, Cap. 15 bis zum
                Schlusse des VII. B., den Bestand der Frauen und der Ehen und der
                Kindererzeugung, daß man nemlich dieß Alles nach dem Sprüchworte so

                sehr als möglich zu einem für Freunde Gemeinsamen machen solle. –
                Am richtigsten wohl, sagte er, geschähe es so, – Und in der That auch,
                sprach ich, schreitet ein Staat, wenn er Einmal auf richtigem Wege ist,
                bei seiner Zunahme wie im Kreislauf fort; Pflege und Bildung nemlich,
                wenn sie wacker bewahrt werden, erzeugen eine gute Begabung, und
                hinwiederum eine wackere Begabung wird, wenn sie an derartiger
                Bildung theilnimmt, wieder noch besser als die der Früheren war, sowohl

                im Uebrigen als auch insbesondere bezüglich der Zeugung, ebenso wie
                auch bei den übrigen lebenden Wesen. – Ja, wie zu erwarten ist, sagte er.
                – Um es demnach kurz zu sagen, daran müssen die Fürsorger des Staates
                festhalten, daß nicht ihnen unbemerkt bleibe, wenn hierin Etwas
                verdorben wird, und daß sie in jeder Beziehung eine ordnungswidrig
                Neuerungssucht betreffs der gymnischen und musischen Bildung

                verhüten, hingegen so sehr als möglich dieselbe bewahren, befürchtend,
                es möchte bei den Worten:

                        »auf jenen Gesang merken die Menschen lieber auf,
                        welcher als der neueste beim Singen sie umschwebt«Odyss.
                        I, V. 351 f. (mit einiger Abweichung).


                gar oft Jemand meinen, der Dichter spreche hier nicht von neuen
                Gesängen, sondern von einer neuen Gesangsweise, und er möchte

                Solches dann loben; man darf aber das Derartige weder loben noch auch
                jenen Vers so auslegen; nemlich vor der Einführung einer neuen Art der
                Musik muß man sich hüten, da man dabei bezüglich des Gesammten
                Gefahr läuft, denn nirgends wird an den musikalischen Weisen gerüttelt,
                ohne daß dieß zugleich auch an den wichtigsten staatlichen Gesetzen
                geschehe, wie sowohl DamonS. oben Anm. 118. Der Grundgedanke
                übrigens, daß der Bestand der staatlichen Verhältnisse an die Bewahrung
                der überlieferten Tonweisen geknüpft sei, ist durchaus pythagoreisch.

                behauptet, als auch ich es ihm glaube. – Rechne aber hiemit auch mich,
                sagte Adeimantos, zu jenen, welche es glauben. –
                     4. Den eigentlichen Wachposten also, sprach ich, müssen die
                Wächter, wie es scheint, wohl hier irgendwo, nemlich in der musischen
                Bildung, aufschlagen. – Wenigstens eine Widersetzlichkeit dieser Art,

                sagte er, dringt leicht, ohne daß man es bemerkt, tiefer ein. – Ja, sagte
                ich, eben weil sie in Geltung eines bloßen Spieles in einer Weise wirkt,
                als wäre sie gar kein Uebel. – Sie wirkt nemlich auch nichts Anderes,




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