Page 146 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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den dort Befindlichen erstatten sollen, um sie uns gnädig zu erhalten.
                Nemlich das Derartige verstehen wir weder selbst, noch auch werden wir
                bei Gründung des Staates es irgend einem Anderen glauben, woferne wir

                verständig sind, noch werden wir uns hierin eines anderen Erklärers
                bedienen, als des schon von unsern Voreltern verehrten Gottes; denn
                dieser Gott ist doch wohl betreffs der derartigen Dinge für alle Menschen
                der von den Voreltern uns überlieferte Erklärer, und im Mittelpunkte des
                Erdenrundes am Nabel der Erde thronend erklärt er sieMan beachte hier,
                daß Plato, insoferne im griechischen religiösen Bewußtsein ein
                Unterschied oder fast wohl ein Gegensatz zwischen apollinischer und

                dionysischer Religion bestand, mit aller Entschiedenheit der ersteren den
                Vorzug gibt (nähere Bemerkungen über jenen Unterschied, welcher für
                den Einsichtigen auch in den griechischen Tragikern klar genug vorliegt,
                würden natürlich hier zu weit führen); auch daß diese apollinische
                Religion dem Plato als die eigentlich ursprünglichst hellenische gilt, darf
                man nicht unbemerkt lassen. – Daß Delphi als der »Nabel der Erde«

                bezeichnet wurde, ist bekannt genug.. – Ja, du hast Recht, sagte er, und
                wir müssen es so machen. –
                     6. Gegründet demnach, sagte ich, wäre dir hiemit, o Sohn des
                Ariston, unser Staat. Aber was denn nun hernach folgt, sollst du in
                demselben erwägen, irgendwoher genügendes Licht für die
                Untersuchung herbeischaffend, sowohl du selbst, als auch sollst du
                deinen Bruder hiezu zu Hülfe nehmen und den Polemarchos und die

                Uebrigen, ob wir wohl irgendwie erblicken mögen, wo denn in dem
                Staate die Gerechtigkeit und die Ungerechtigkeit sei, und worin sich
                beide unterscheiden, und welche von beiden derjenige, welcher glücklich
                sein soll, besitzen muß, mag er hiebei allen Göttern und Menschen
                unbemerkt bleiben oder nichtS. oben B. II, Cap. 9 und dortselbst meine
                Anm. 32. Im darauffolgenden Cap. 10 dann hatte Sokrates das

                Versprechen gegeben, gleichsam als Retter des Begriffes der
                Gerechtigkeit auftreten zu wollen.. – Nichtige Dinge sind es, die du da
                sprichst, sagte Glaukon; denn du ja warst es, der du versprachst, die
                Untersuchung führen zu wollen, da es für dich ein Frevel sei, wenn du
                nicht nach Kräften in jeder Weise der Gerechtigkeit Hülfe leisten
                würdest. – Mit Recht, sagte ich, erinnerst du mich daran, und ich muß es
                wohl so machen; aber auch ihr müßt mit Hand anlegen. – Aber wir

                werden es auch so machen, erwiderte er. – Ich hoffe demnach allerdings,
                sprach ich, jenes in folgender Weise zu finden: Ich glaube, daß unser
                Staat, woferne er richtig gegründet ist, vollkommen gut sein wird. – Ja,
                nothwendig, sagte er. – Klar demnach ist, daß er weise und tapfer und





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