Page 175 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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sie, als runzlige und gar nicht lieblich anzuschauen, dennoch ihre Lust zu
                Leibesübungen nicht aufgeben? – Ja, bei Gott, sagte er, als lächerlich
                würde sich dieß, wenigstens nach dem jetzigen Maßstabe, zeigen. –

                Nicht wahr also, sprach ich, nachdem wir einmal in unserer Begründung
                fortgesteuert sind, dürfen wir uns vor den Spöttereien der Witzlinge nicht
                fürchtenVon den griechischen Komikern der platonischen Zeit (d. h. von
                jenen Dichtern, welche der sogenannten »alten Komödie« angehören)
                wurden, sowie überhaupt alle Dinge und Vorkommnisse, welche einer
                komischen Auffassung fähig waren, so auch die mannigfachen Einfälle
                und Bestrebungen der Philosophen in reichem Maße als Gegenstand von

                Komödien benützt. Unter den außerordentlich zahlreichen Produkten
                dieses Zweiges der griechischen Poesie sind uns bekanntlich nur einige
                der Komödien des Aristophanes erhalten, und auch unter diesen wenigen
                befindet sich Eine, nemlich die »Ekklesiazusen«, welche eigentlich
                hauptsächlich derartige philosophische Träumereien über Gleichstellung
                der Frauen mit den Männern u. dgl. zum Gegenstande hat; und auch, daß

                hiebei Aristophanes speciell platonische Ansichten im Auge hatte,
                scheint fast gewiß zu sein (denn wenn auch der platonische »Staat«
                wahrscheinlich später geschrieben ist, als die aristophanischen
                Ekklesiazusen, so kannte Aristophanes sicher die Meinungen der
                Sokratiker über diese Gegenstände aus längst geübtem vertrautem
                Umgange); aber dennoch ist es nicht nothwendig, bei den hiesigen
                Worten Plato’s ausschließlich nur an jene aristophanische Komödie zu

                denken, sondern man muß eben dieß festhalten, daß eine nach unseren
                jetzigen Begriffen über die Komödie überaus große Anzahl derartiger
                dramatischer Produkte vorlag, auf welche ganz im Allgemeinen hier
                hingedeutet sein kann., wie viele und welcherlei immer dieselben auch
                vorbringen möchten gegen die Verwirklichung einer derartigen
                Veränderung bezüglich der Gymnasien und bezüglich der musischen

                Bildung, und hauptsächlich bezüglich des Handhabens der Waffen und
                des Reitens zu Pferde? – Du hast Recht, sagte er. – Sondern da wir
                einmal begonnen haben, zu sprechen, so müssen wir auch auf die rauhe
                Seite des Gesetzes geraden Weges hinlenken, indem wir Jene bitten,
                nicht in ihrer gewohnten Weise zu verfahren, sondern ernsthaft zu sein,
                und indem wir sie daran erinnern, daß die Zeit noch nicht so lange her
                ist, in welcher es den Hellenen, ebenso wie jetzt noch den meisten der

                Nicht-Hellenen, schimpflich und lächerlich schien, daß Männer nackt
                sich sehen lassen; und damals, als zum ersten Male mit gymnischen
                Uebungen die Kreter einen Anfang machten, und hernach dann die
                Lakedämonier, hätten ja gleichfalls die damaligen witzigen Köpfe all





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