Page 314 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
P. 314

aus dem Staate sich entfernen, sowie auch ein Vater seinen Sohn nebst
                lästigen Trinkgenossen desselben aus dem Hause jagt. – Zur Einsicht, bei
                Gott, sagte er, wird dann das Volk kommen, welch ein Ungethüm es

                erzeugt und liebkost und gefördert habe, und daß es als der Schwächere
                den Stärkeren fortjagen will. – Wie sagst du da? sprach ich; wird er es
                wagen, dem Vater Gewalt anzuthun, und, wenn er ihm nicht Folge
                leistet, ihn zu schlagen, er der Gewaltherrscher? – O ja, sagte er, indem
                er es entwaffnet. – Als einen Vatermörder, sprach ich, bezeichnest du
                hiemit den Gewaltherrscher und als einen gefährlichen Pfleger des
                Greisenalters, und, wie es scheint, möchte nun bereits zugestanden sein,

                daß solcher Art die Gewaltherrschaft sei, und daß nach dem Sprüchworte
                das Volk, indem es schon vor dem Rauche einer Knechtschaft unter
                Freien flieht, in das Feuer der Herrschaft von Sklaven gerathen ist,
                indem es statt jener reichhaltigen und unvermischten Freiheit in die
                drückendste und bitterste Sklaverei unter Sklaven sich schmiegt. – Ja
                wohl, gar sehr, sagte er, findet dieß auf diese Weise statt. – Wie nun also?

                sprach ich, werden wir nicht passend sprechen, wenn wir behaupten, wir
                hätten es nun genügend durchgegangen, auf welche Weise eine
                Gewaltherrschaft in ihrem Uebergange aus der Demokratie entstehe und
                wie sie beschaffen sei? – Ja wohl, durchaus genügend, sagte er. –
















































                                                          313
   309   310   311   312   313   314   315   316   317   318   319