Page 326 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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und welcher der zweite sei, und so der Reihe nach bei jenen Fünf,
nemlich dem Königlichen, dem Timokratischen, dem Oligarchien, dem
Demokratischen, dem Gewaltherrscherischen. – Aber leicht ja, sagte er,
ist das Urtheil; denn sowie sie eben jetzt hereintraten, ebenso ordne ich
sie wie Chöre nach meinem Urtheile bezüglich der Vortrefflichkeit und
der Schlechtigkeit und des Glückes und seines Gegentheiles. – Wollen
wir nun also einen Herold dingen, sprach ich, oder soll ich selbst es
ausrufen, daß der Sohn des Ariston in seinem Urtheile den Besten und
Gerechtesten als den Glücklichsten bezeichnete, dieser aber der
Königlichste sei und als ein König über sich selbst herrsche, daß
hingegen der Schlechteste und Ungerechteste der Unglücklichste sei,
dieser aber hinwiederum der Gewaltherrscherischeste sei und im
höchsten Grade als Gewaltherrscher über sich selbst und über den Staat
herrsche. – Ja, verkündet, sagte er, soll dieß hiemit von dir sein. – Soll
ich also auch noch hiezu es aussprechen, sagte ich, daß dieß so sei,
sowohl wenn alle die Derartigen in ihrem Sein allen Menschen und
Göttern unbemerkt bleiben, als auch wenn nicht? – Ja, sagte er, sprich
auch dieß noch hiezu ausVgl. B. IV, Cap. 18.. –
7. Weiter also, sagte ich; dieß wäre uns wohl der Eine Nachweis, ein
zweiter aber muß, wenn es uns so richtig dünkt, folgender sein. –
Welcher? – Nachdem, sagte ich, ebenso, wie der Staat in drei Formen
getheilt ist, auch die Seele eines jeden Einzelnen dreifach getheilt ist, so
wird die Sache, wie mir scheint, auch noch eines anderweitigen
Nachweises fähig sein. – Welchen meinst du hiemit? – Folgenden: Da es
drei sind, so zeigen sich mir auch drei Vergnügungen, für jedes je Ein
ihm eigenthümliches, und dann auch eben so viele Begierden und Arten
des Herrschens. – Wie meinst du dieß? sagte er. – Das Eine war gemäß
unserer Behauptung dasjenige, vermittelst dessen der Mensch lernt; das
andere jenes, vermittelst dessen er muthig erregt ist, das Dritte aber
können wir wegen seiner Vielartigkeit nicht mit Einem ihm
eigenthümlichen Namen bezeichnen, sondern wir benannten es nach
demjenigen, was in ihm das Größte und Mäßigste ist; ein Begehrliches
nemlich nannten wir es wegen der Heftigkeit der Begierden, welche sich
auf Speise und Trank und Liebesgenuß und alles sonst hieran sich
Knüpfende beziehen, und dann auch ein Geldliebendes, weil vermittelst
der Gelder zumeist die derartigen Begierden befriedigt werden. – Ja, und
mit Recht nannten wir es so B. IV, Cap. 12–15., sagte er. – Wir würden
also wohl auch, wenn wir von dem Vergnügen und der Liebe des
Letzteren sagen würden, daß sie auf Gewinn gerichtet seien, uns hiemit
in unserer Begründung zumeist auf Einen Hauptpunkt stützen, so daß
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