Page 337 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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sein. – Demnach bilde nun noch Eine andere Form eines Löwen und
Eine eines Menschen; bei Weitem aber die größte sei die erste, und die
zweite an Größe die zweite. – Dieß, sagte er, ist schon leichter, und sie
sind hiemit gleichfalls gebildet. – Nun füge die Drei in Eins zusammen,
so daß sie irgendwie mit einander zusammengewachsen sind. – Sie sind
schon zusammengefügt. – Und nun gestalte rings um sie von Außen
herum das Bild eines Einzigen, nemlich das eines Menschen, so daß
demjenigen, der das Innere nicht zu sehen vermag, sondern nur die
äußere Scheide sieht, es als Ein lebendes Wesen erscheint, nemlich als
ein MenschMit diesem ganzen Gleichnisse und der Anwendung, welche
Plato davon macht, möge man zusammenhalten, was wir oben, Anm.
168, angaben.. – Es ist so ringsum gestaltet, sagte er. – Und nun wollen
wir zu jenem, welcher behauptet, es sei für diesen Menschen
gewinnbringend, Unrecht zu thun, und Gerechtes zu üben bringe ihm
keinen Nutzen, jetzt sagen, daß er hiemit nichts Anderes behauptet, als es
sei ihm gewinnbringend, in aller Ueppigkeit jenes buntgestaltete Thier
stark zu machen und ebenso auch den Löwen in allem Löwenartigen, den
Menschen aber Hungers zu tödten und schwach zu machen, so daß er
dahin gezogen wird, wohin jedes von jenen beiden ihn führt, und er
keines derselben an das andere gewöhnt oder befreundet macht, sondern
es zuläßt, daß sie unter sich einander beißen und im Kampfe auffressen.
– Ja, durchaus wohl, sagte er, möchte Solches derjenige aussprechen,
welcher das Unrechtthun lobt. – Nicht wahr also, jener hinwiederum,
welcher sagt, daß das Gerechte gewinnbringend sei, würde hiemit
behaupten, man solle Solches thun und Solches sprechen, wodurch der
im Innern des Menschen befindliche Mensch die größte Macht erhalte
und für das vielköpfige Unthier sorgen könne wie ein Landmann, indem
er das Zahme an ihm nährt und pflegt, das Wilde aber nicht wachsen
läßt, und hiebei als Bundesgenossen die Begabung des Löwen benützt,
und daß er für alle Theile gemeinsam sorgend sie unter sich und mit ihm
selbst befreundet mache und so sie ernähre. – Ja, in hohem Grade
hinwiederum spricht Solches jener, welcher das Gerechte lobt. – In jeder
Weise demnach möchte wohl der das Gerechte Lobpreisende wahr
sprechen, hingegen unwahr der das Ungerechte Preisende; denn wenn
man es sowohl bezüglich des Vergnügens, als auch bezüglich des guten
Rufes und des Nutzens erwägt, spricht der Lobredner des Gerechten die
Wahrheit, hingegen der Tadler desselben bringt nichts Gesundes vor und
weiß auch bei seinem Tadel gar nicht, was er tadelt. – Allerdings, sagte
er, scheint er mir dieß in keiner Weise zu wissen. – Wollen wir ihn
demnach in sanfter Weise überzeugen, denn nicht freiwillig ja irrt er, und
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