Page 341 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Staatsverfassung, und wohl sich davor bewahren, daß er nicht an irgend
einem der dortigen Verhältnisse wegen der Menge oder des Mangels des
Vermögens rüttle, und auf diese Weise es lenkend, wird er das Vermögen
vermehren und verwenden, so weit er es im Stande ist. – Ja wohl, gar
sehr, sagte er. – Aber auch bezüglich der Ehre ja wird er, auf das
Nemliche hinblickend, an jenen einen freiwillig theilnehmen und sie
kosten, von welchen er glaubt, daß sie ihn besser machen, diejenigen
aber wird er als Einzelner und im Staate fliehen, von welchen er glaubt,
daß sie das bestehende Verhalten zerstören. – Also eine staatliche
Thätigkeit, sagte er, wird er nicht ausüben sollen, woferne er auf jenes
bedacht ist. – Beim HundeS. m. Anm. 41 z. »Phädon«., sprach ich,
wahrlich in seinem eigenen Staate in hohem Grade, hingegen vielleicht
nicht in seinem Vaterlande, wenn nicht irgend eine göttliche Fügung
eintritt. – Ich verstehe, sagte er; du meinst nemlich, in jenem Staate,
welchen wir bisher so eben gründeten und durchgingen, in jenem,
welcher in den begründenden Reden vorliegt, da er ja, glaube ich, auf
Erden wenigstens nirgends besteht. – Aber vielleicht ja, sprach ich, ist im
Himmel irgend ein Musterbild aufgestellt für denjenigen, der es sehen
und, wenn er es sieht, seinen Staat in sich selbst hiernach gründen will;
jenes aber macht keinen Unterschied, ob dieser Staat irgendwo bestehe
oder bestehen werde; denn Jener richtet seine Handlungen nur nach
diesem, und nach keinem anderen ein. – Ja, so scheint es, sagte er. –
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