Page 401 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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[und dabei war weder] hochmüthiges Großthun, noch eine
Ausdrucksweise, die sich mit der Würde eines Mannes von Charakter
nicht vertragen hätte; er hatte indessen doch ein bedeutendes Resultat
gewonnen, nämlich einer bestürzten Menschenmasse einen grundlosen
Aberglauben und [daraus entstandene] Angst benommen.
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16. Etwas Aehnliches soll ja auch Perikles in jenem furchtbaren
Kriege, den die Athener und Lacedämonier gegen einander mit der
größten Erbitterung führten, gethan haben, ein Mann, der durch
persönliches Uebergewicht, durch Beredsamkeit und Einsicht die erste
Rolle in seinem Vaterlande spielte. Als nämlich bei einer
Sonnenfinsterniß es auf einmal dunkel geworden, und sich der Gemüther
der Athener eine außerordentliche Furcht bemächtigt hatte, belehrte er
seine Mitbürger, ganz so, wie er es von seinem ehmaligen Lehrer
Anaxagoras vernommen hatte, dieses Ereigniß trete zu bestimmten und
nothwendig erfolgenden Zeiten ein, wenn die ganze Mondscheibe gerade
vor die Sonnenscheibe trete. und Dieß ereigne sich demnach, wiewohl
nicht bei jedem Mondwechsel, aber doch immer nach Verlauf einer
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bestimmten Mondumlaufszeit. Dadurch nun, daß er Dieß belehrend
und mit Gründen auseinander setzte, benahm er dem Volke die Furcht.
Es war nämlich die Theorie, daß die Sonnenfinsterniß durch den
zwischen die Erde und die Sonne tretenden Mond entstehe, damals noch
ganz neu und unbekannt; und der Erste, der diese Bemerkung machte,
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soll Thales von Milet gewesen seyn. Späterhin war Dieß auch unserm
Ennius nicht unbekannt, demnach, wie er schreibt, daß ungefähr im Jahre
Roms 350.
– Mondesdunkel die Sonn' an den Nonen des Junius deckte. 90
Und wirklich herrscht in diesem Puncte eine solche Sicherheit und
Gewandtheit der Berechnung, daß man von dem Tage an, den wir bei
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Ennius und in den Jahrbüchern der Oberpriester verzeichnet finden,
die frühern Sonnenfinsternisse rückwärts berechnet hat, bis zu der,
welche sich am 7. Julius unter der Regierung des Romulus ereignet hat,
bei welcher Sonnenfinsterniß Romulus, wenn er auch damals auf
menschliche Weise diesem Erdenleben entrafft wurde, doch vermöge
seiner Tugend zu den Unsterblichen entrückt worden seyn soll. 92
17. Da nahm Tubero das Wort und sagte: Siehst du, Africanus, was
dir kurz vorhin nicht einleuchten wollte, daß gelehr * * * 93
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