Page 403 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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dadurch sich gleichsam in die Versammlung der kenntnißreichsten
                Männer versetzen, daß sie sich an ihren Entdeckungen und Schriften
                erfreuen? Wer aber darf Jemanden für reicher halten, als Den, dem

                Nichts von Dem gebricht, was die Natur als ihr Bedürfniß anspricht?
                oder für mächtiger, als Den, der Alles, was er begehrt, auch wirklich
                bekommt? oder für glückseliger, als Den, der von aller Störung der
                Gemüthsruhe befreit bleibt? oder im Besitze eines gesichertern
                Wohlstandes, als Den, der Dasjenige besitzt, was, wie man im

                Sprüchwort sagt, er auch aus dem Schiffbruche mit sich retten kann?                 99
                Kann aber Einer mit der Feldherrnwürde, in einer Beamtenstelle, ja im
                Königsrange höher stehen, als ein Mann, der allen menschlichen Tand
                verachtet, und ihn tief unter der Weisheit erblickt, und der nie etwas
                [Geringeres] als Ewiges und Göttliches in seinem Geiste erwägt und

                erstrebt? Der überzeugt ist, es tragen zwar auch die Andern den Namen
                Menschen, [wahre Menschen] seyen aber nur Die, welche durch
                reinmenschliche Geistesbildung aus der Gemeinheit sich
                emporgearbeitet haben? Demnach erscheint mir jenes Wort des Plato,
                oder Wer es sonst gesagt haben mag,          100  höchst treffend; als er nämlich

                von der hohen See durch den Sturm an ein unbekanntes Land und eine
                verödete Küste verschlagen worden war, und seine Gefährten wegen der
                Ungewißheit, wo sie denn wären, Angst verriethen; soll er im Sande die
                Zeichnung einiger geometrischen Figuren bemerkt, und bei deren
                Anblick sogleich ihnen zugerufen haben, sie sollten gutes Muthes seyn,
                denn er sehe Spuren von Menschen, und diese deutete er nicht aus einem

                etwa erblickten angebauten Acker heraus, sondern aus jenen
                Geistesbildung verrathenden Gestalten. Und aus diesem Grunde, mein
                Tubero, haben mir immer wissenschaftliche Bildung und
                wissenschaftlich gebildete Menschen und jene Studien, die du treibst,
                gefallen.
                     18. Da sprach Lälius: Zwar wage ich es nicht, mein Scipio, gegen
                Dieß Einwendungen vorzubringen, und nicht sowohl dich und den Philus

                und Manilius * * *       101


                                             [Lücke von zwei Seiten.]


                * * * mit ihm von Vaterseite verwandt war unser Freund, der wohl
                verdient, von diesem [dem Tubero] zum Muster genommen zu werden:



                        Sextus Aelius, kundig, gewandt und verständigen Sinnes:               102






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