Page 695 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
P. 695

lachte, ließ den Berg liegen und gründete Alexandria, wo die
                Fruchtbarkeit des Landes und die günstige Lage am Meer und am Nil
                den Einwohnern alle Annehmlichkeiten gewährte.

                     Geht man also der Erbauung Roms nach, so gehört es, wenn Aeneas
                sein Gründer war, zu den von Fremden erbauten Städten, oder wenn es
                Romulus war, zu den von den Eingeborenen erbauten. In jedem Falle
                war es ursprünglich frei und unabhängig. Wir werden weiterhin sehen,
                zu welchen Pflichten die Gesetze des Romulus, Numa und der andern es
                zwangen, so daß die Fruchtbarkeit der Gegend, die günstige Lage am
                Meer, die häufigen Siege und die Größe des Reiches die Sitten

                jahrhundertelang nicht verderben konnten, ja, daß es sich so reich an
                Tugenden erhielt, wie kein andrer Freistaat. Da nun seine Taten, die Titus
                Livius verherrlicht, entweder durch öffentlichen Beschluß oder durch die
                Entschließung einzelner, innerhalb oder außerhalb der Stadt vollbracht
                wurden, so beginne ich mit der Erörterung dessen, was im Innern und
                durch öffentlichen Beschluß geschah, soweit es mir besonderer

                Aufmerksamkeit wert scheint. Ich werde jedesmal hinzufügen, was
                daraus hervorging. Diese Erörterungen sollen das erste Buch oder
                vielmehr diesen ersten Teil ausmachen.


















































                                                          694
   690   691   692   693   694   695   696   697   698   699   700