Page 141 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Kompetenzbasierte Personalauswahl: Den richtigen Mitarbeiter für vakante Stellen finden
einem Team zu gelangen, dessen Mitglieder sich in ihren Persönlichkeits-
profilen, Verhaltensweisen, Kompetenzen und Stärken und Schwächen er-
gänzen. Auch hier ist wichtig, stets daran zu denken, dass es keine „besse-
ren“ oder „schlechteren“ Persönlichkeitstypen gibt: Es geht nicht um
Wertung! Es geht darum, die Stärken und das Sosein der unterschiedlichen
Menschen zu erkennen und anzuerkennen und damit richtig im Sinn von
fördernd, umzugehen – sie im gegebenen Fall in Teams zusammenzuführen,
in denen sie sich in ihrer Struktur und ihrem Verhalten ergänzen und ge-
meinsam zu Fortschritt und Erfolg kommen.
Entscheidend sind wiederum die Vision, die Mission, die Zielsetzungen und
die Aufgabenstellung des Teams. Sie bestimmen darüber, welche Menschen
ein Team benötigt. Dass hier eine kluge Entscheidung getroffen wird, ist in
Zeiten der Projektarbeit, für die für einen befristeten Zeitraum und zur Er-
ledigung einer überschaubaren Aufgabe Teams gebildet werfen müssen,
ganz besonders wichtig.
Die Unterschiedlichkeit der Menschen – bei der Teambildung ist sie Fluch
und Segen zugleich. Segen deshalb, weil wohl kaum ein Team funktionieren
würde, in dem – zum Beispiel – sechs Controller zusammentreffen. Und
wenn die kreativen Funken sprühen, weil alle Teammitglieder zu den inno-
vativen Visionären gehören, fiele es dem Team wohl schwer, vor dem Sankt
Nimmerleinstag in die Umsetzung zu kommen.
Es ist gerade die Unterschiedlichkeit in den Fähigkeiten, in der Persönlich-
keit, den Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen, die es erlaubt,
ein Team mit Mitgliedern zusammenzustellen, die effektiv zusammenarbei-
ten. Nur machtbewusste Alphamännchen, nur pedantische Controller, nur
risikoscheue Bewahrertypen im Team – das geht selten gut.
Unterschiedlichkeit wirkt belebend, inspirierend – und sie kann von allen
das Beste einbringen. Allerdings ist es auch die Unterschiedlichkeit, die oft
zu Widerständen, Auseinandersetzungen und Konflikten im Team führt.
Deswegen wird als Rezept für gute Teamarbeit oft Uniformität verschrieben:
Je ähnlicher sich die Persönlichkeiten der Teammitglieder sind, desto gerin-
ger erscheint die Wahrscheinlichkeit, dass Streit entsteht. Gleich und Gleich
gesellt sich gern. Leider bedeutet „Gleich und Gleich“ aber häufig, dass alles
gleich bleibt.
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