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Ganze schließt und zum Beispiel wegen einer auch scheinbar belang-
losen Begebenheit den ganzen Arbeitsprozess vehement ablehnt.
Sinnstiftung durch äußere Motivation hinterfragen
Jeder Mensch möchte in seiner Tätigkeit einen Sinn sehen und sich in
ihr verwirklichen. Und er möchte in der Zusammenarbeit mit seinen
Kollegen, Mitarbeitern und auch Führungskräften soziale Erfüllung fin-
den. Ist dies nicht möglich, reagieren wir oft mit Stresserscheinungen.
Eine wichtige Rolle spielt zudem die Motivation, die Mitarbeiter und
Führungskräfte von außen erfahren, also etwa von dritten Personen
oder auch aufgrund unternehmensinterner Maßnahmen. RELIEF be-
schäftigt sich daher mit den folgenden Aspekten:
■ Motivation durch die direkte Führungskraft: Hier stellt sich die Frage,
wie die direkte Führungskraft motiviert oder – im schlimmsten
Fall – demotiviert. Wenn der Mitarbeiter sich von der direkten
Führungskraft geschätzt, anerkannt und verstanden fühlt und
deren Führungsverhalten nachvollziehen und wertschätzen kann,
wird in aller Regel ein hoher Grad der Motivation vorliegen. Stress-
reaktionen erfolgen eher selten.
■ Motivation durch Kollegen und Mitarbeiter: Inwieweit erhält ein Mitar-
beiter Unterstützung bei fachlichen Fragen oder unter Zeitdruck?
Ist das kollegiale Verhältnis empfindlich gestört, führt dies zu
Stress.
■ Perspektiven und Förderung im Unternehmen: Wer Entwicklungs-
perspektiven im Unternehmen sieht und weiß, dass er etwa ziel-
orientierte Weiterbildungen erhält, die ihm helfen, seine Arbeit
besser zu erledigen und sich mit all seinen Kompetenzen und Be-
gabungen einbringen zu können, fühlt sich am Arbeitsplatz wohler
als derjenige, bei dem dies nicht der Fall ist.
■ Engagement: Hier rückt der Identifikationsgrad des Mitarbeiters
mit seinem Arbeitgeber, dem Unternehmen und dem gesamten
Arbeitsumfeld in den Fokus. Ein kritischer Wert deutet auf innere
Kündigung hin.
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