Page 222 - Stiftung Warentest - Warenkunde Brot - Gutem Brot auf der Spur
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und der Sauerteigfestigkeit auch Parameter wie die Mehltype oder die Anstellgutmenge
          zur Verfügung, um Geschmack, Säureeindruck und Triebkraft zu steuern. Dabei
          unterscheiden sich Roggen- und Weizensauerteige deutlich.


          Je nach den betrieblichen Abläufen entwickelten sich über die Jahre verschiedene

          Roggensauerteigführungen. Als Königsdisziplin gilt die Dreistufenführung, bei der über
          etwa 24 Stunden in drei Etappen die jeweils zuvor angesetzte Sauerteigstufe mit Mehl
          und Wasser vermengt und zur Reife gebracht wird. Variiert werden dabei in jeder Stufe
          Wassermenge, Mehlmenge und Temperatur. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich
          dabei um ein mehrfaches Auffrischen des Sauerteiges mit dem Ziel, Hefetrieb,

          Säurever​teilung und Aroma zu optimieren. Da das zeitaufwendig ist und viel Erfahrung
          voraussetzt, haben sich Zwei- und Einstufenführungen etabliert. Sie sind
          verarbeitungstoleranter, müssen also nicht zwingend mit optimaler Reife in den Brotteig

          gelangen. Allerdings stehen sie geschmacklich nicht immer auf gleicher Höhe wie die
          Dreistufenführung.


                 Salzsauerführung


          Die Salzsauerführung ist einfach und effektiv, insbesondere für zu Hause. Alle
          Prozentangaben beziehen sich auf die im Sauerteig verarbeitete Mehlmenge.


          Zutaten:


          100 % Roggenmehl


          100 % Wasser (40–45 °C)


          20 % Anstellgut (aufgefrischter Sauerteig aus dem Kühlschrank)


          2 % Salz


          Sauerteigtemperatur nach dem Mischen der Zutaten: ca. 30–35 °C


          Reifezeit bei Raumtemperatur (20–25 °C): 12–18 Stunden



          Für den Hausgebrauch praktikabel und auch in mancher Bäckerei etabliert ist die
          Salzsauerführung. Dabei wird neben Wasser, Mehl und Anstellgut auch noch Salz in den
          Sauerteig gegeben. Das Salz hemmt mikrobielle Prozesse. Das Aroma wird auch dank
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