Page 57 - Brot backen - wie es nur noch wenige können
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Peter Rosegger, „Als ich noch der Waldbauernbub war“


     Unsere schöne Mühle im lichten Wiesental, in der ich meinem Vater so oft das Korn mahlen half,
     war in einer Nacht niedergebrannt ...
        Da ging mein Vater zum Nachbarn Thoma und fragte an, was er Gegendienste leisten müsse,
     wenn er die Mühle im Schierlinggraben an Tagen, da sie leer stehe, benutzen dürfe.
        Der Thoma legte meinem Vater einen Brotlaib vor: er möge sich abschneiden, nur ein recht
     groß Stück, er, der Nachbar, habe gut Korn gebaut. Ja, und vonwegen der Mühle, die könne er,
     mein  Vater,  schon  haben;  so  einen,  zwei  Tage  die  Woche  steht  sie  ja  leer;  und  eines

     Gegendienstes  wegen  könne  keine  Rede  sein;  mein  Vater  sei  mit  dem  Feuer  unglücklich
     gewesen,  ja,  und  das  könne  jedem  geschehen,  solle  sich  nur  noch  Brot  abschneiden,  ein
     rechtschaffen Stück. Gesegne Gott! Gesegne Gott!
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