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ENDBERICHT                          Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse





































                  (1) Grundvergütung + ggf. Nawaro-Bonus
                  (2) KWK-Bonus + Innovationsbonus (bei Aufbereitung)
                  (3) Wärmegutschrift (20% BHKW-Wärmenutzung o. Einspeisung; 80% BHKW-Wärmenutzung m. Einspeisung

                  Abbildung 6-5:      Stromgestehungskosten und zu erwartende Erlöse aus Nawaro-
                                      Biogasanlagen

                  Folgenden Schlussfolgerungen können aus den Abbildungen gezogen werden.

                    Aus  Sicht  der  reinen  Stromgestehungskosten  ist  die  dezentrale  Verstromung  immer
                      günstiger als  die  Verstromung nach  Aufbereitung, weil  die Investition in Aufbereitungs-
                      technik vermieden wird. Unter Berücksichtigung der erzielbaren Erlöse kehrt sich dieses
                      Verhältnis  allerdings  um.  Bei  einer  entsprechenden  Wärmegutschrift  und  einem  hohen
                      Wärmenutzungsanteil  von  80 %  der  BHKW-Abwärme  können  unter  heutigen
                      Bedingungen  mit  mittleren  und  großen  Biogasanlagen  in  beiden  Fällen  Gewinne
                      erwirtschaftet  werden.  Für  die  Verstromung  von  Nawaro-Biogas  vor  Ort  ohne
                      Einspeisung  hängt  die  Wirtschaftlichkeit  wesentlich  davon  ab,  inwieweit  das  Substrat
                      günstiger als die hier angenommenen Kosten von 30 Euro/t bezogen werden kann. Die
                      Biogasproduktion  in  der  kleinen  Anlage  (50  m³/h)  ist  dagegen  aufgrund  hoher
                      spezifischer Kosten und den angesetzten Erlösen in der Regel unwirtschaftlich.
                    Die Biomassekosten sind somit der Haupteinflussfaktor für die Strombereitstellung. Wie
                      bereits  zuvor  gezeigt  wurde,  sind  die  Stromgestehungskosten  aus  Nawaro-Anlagen
                      höher als die der Gülle-Anlagen und entscheiden maßgeblich über die Wirtschaftlichkeit.
                      Die Kosten der Bioabfall-Anlagen liegen zwischen Gülle- und Nawaro-Anlagen, sind aber
                      sehr abhängig von den Entsorgungserlösen. Die Verstromung von fester Biomasse wie
                      Holz verursacht die geringsten Kosten.
                    Die  Kosten  für  die  Biomassekonversion  können  zukünftig  aufgrund  von  technischen
                      Optimierungen sinken.  Wesentliche Einsparungen sind jedoch nicht zu  erwarten. Auch
                      die  Kosten  für  die  Biogasaufbereitung  und  Einspeisung  werden  wahrscheinlich
                      weitestgehend konstant bleiben. Da die angewandten Verfahren bereits heute auf dem
                      Stand der Technik sind, werden nur geringe Optimierungspotenziale erwartet.





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