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Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse                    ENDBERICHT




            Abschließend  bleibt  festzustellen,  dass  eine  Biogaserzeugung  mit  Aufbereitung  und
            Einspeisung zur Stromerzeugung stark vom politischen Förderrahmen und von den im Markt
            realisierbaren Wärmeerlösen abhängt. Ob eine Anlage einzelwirtschaftlich sinnvoll betrieben
            werden kann, ist daher für die Zukunft nicht abzusehen.

            6.2.2  Gestehungskosten der Wärmebereitstellung

            Die Wärmeproduktion mittels Biogas ist gegenüber der konventionellen Erdgastherme nur in
            seltenen  Fällen  wirtschaftlich  (Abbildung  6-6).  Die  Kosten  der  Wärmebereitstellung  (pro
            kWh th)  betragen  je  nach  Anlage  6–18 ct/  kWh th.  Der  Kostenblock  der  Aufbereitung,
            Einspeisung und Durchleitung kann eingespart werden, wenn das Biogas lokal am Standort
            der  Biogasanlage  genutzt  werden  kann.  Im  günstigen  Fall  kann  Wärme  aus  Synthesegas
            dann  für  6 ct/kWh th  bereitgestellt  werden.  Wird  zum  Vergleich  die  konventionelle
            Wärmeproduktion  mittels  Erdgas  betriebener  Therme  betrachtet,  sind  Kosten  von  knapp
            über 6 ct/kWh th anzurechnen.
            Die  Holznutzung  ist  mit  der  Erdgastherme  nur  im  Falle  des  großen  Heizkraftwerkes
            konkurrenzfähig,  was  allerdings  voraussetzt,  dass  Nahwärmesysteme  im  Markt  akzeptiert
            werden.  Hier  besteht  noch  erheblicher  Handlungsbedarf  bei  der  Stadt-  und
            Siedlungsplanung, bei Architekten, Bauherren usw..
            Alle anderen Pfade haben höhere Wärmegestehungskosten als die konventionelle Erdgas-
            therme.  Die  größeren  Gülle-Anlagen  nähern  sich  dieser  jedoch  in  der  Größenordnung  an.
            Die  Holzpfade  mit  Aufbereitung  und  Einspeisung  liegen  noch  etwas  höher  als  die  große
            Nawaro-Anlage, während die Biotonnen-Anlage günstiger zu betreiben ist.



































            Abbildung 6-6:      Wärmegestehungskosten der Biomasssepfade











                Wuppertal Institut  IE Leipzig  FHG-Umsicht  GWI                                  29
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