Page 556 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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       vieler an sich unklarer Elemente zu einer sicheren und unmittelbaren
       Gesammtwirkung in Betracht gezogen werden.    Wenn man nämlich
       die in Absatz 2 dieses Capitels hervorgehobenen Gresichtspunkte für
       die Bildung einer simultanen E-eihenvorstellung, bezw. die Klarheits-
       vertheilung innerhalb derselben in Betracht zieht, so wird man in dem
       gefundenen Umfang von        ca. 40 Tactschlägen keineswegs
       die höchste Zahl von Tactschlägen sehen dürfen, die über-
       haupt noch irgend      eine unmittelbar vergleichbare        G-e-
       sammtvorstellung der ganzen Reihe im Bewusstsein von
       der nämlichen Bildung etc. möglich macht.         "Wenn nur jene

       noch dazu besonders markirte Anfangsgrenze hinreichend klar bleibt,
       (was nach dem oben Gesagten weniger in absolute Zeitgrenzen   ein-
       geschlossen, als gerade von der Absicht der Reihenbildung abhängig
       gedacht werden muss]   so wird  sich  ein  nicht  allzu niedrig  anzu-
       schlagender Complex von Tactschlägen zu einer Gesammtvorstellung
       verwerthen lassen, innerhalb deren nun aber freilich auch die Einzel-
       elemente nur eine entsprechend geringere Klarheit besitzen werden.
       Es braucht aber jetzt nur        eine entsprechende Anzahl
       dieser unklaren Elemente zusammenzuwirken, und            es wird
       sich  ein ebenso unmittelbares und ebenso sicheres Yer-
       gleichsurtheil diesen großen Reihen gegenüber ergeben.
          In dem   gegenseitigen Contrast  der Vergleichsreihen im Ganzen
       Hegt aber gerade eine solche zusammenfassende Wirkung der    dif£e-
       rirenden Momente, wie ja überhaupt   die Heraushebung von Merk-
       malen durch eine Verschiedenheit hinsichtlich  dieses Merkmales  bei
       sonstiger Uebereinstimmung  so wesentlich unterstützt  wird.  Somit
       wird also eine hinreichende Differenz bei noch so langen Tactreihen,
       vorausgesetzt, dass man überhaupt eine Reihenvorstellung zu bilden
       versucht, ein ebenso unmittelbares und sicheres Verschiedenheitsurtheil
       erzeugen wie früher innerhalb  jenes Umfanges  die Abweichung um
       einen einzigen Tactschlag. ^) Auch hier ist aber dann dieses unmittelbare


           1) Bei geringeren Differenzen ist freilich, ganz ebenso wie bei untermerklichen
       Unterschieden intensiver Größen, Unentschiedenheit und Unklarheit vorhanden, ja
       es braucht insbesondere ebenso wenig wie dort bei objectiver Gleichheit ein klares
       und sicheres Gleichheitsbewusstsein vorhanden zu sein und wird bei zu geringen Diffe-
       renzen zunächst geradezu von ünvergleichbarkeit gesprochen werden.  Dies findet
       sich bekanntlich z.B. auch, wenn wir zwei verschiedene Objecte,  z. B. Farben
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