Page 599 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Zur Theorie des Bewusstseinsumfanges und seiner Messung.
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gegenseitigen Beziehung beider Vergleichsobjecte auf einander ließe
sich aber wenigstens der jedenfalls vorhandenen, unklaren Region
vollständiger beikommen, als wenn sich beide Complexe zum Ver-
gleich nicht viel schneller folgen, als sonst auch die unmittelbare
Wiedergabe in der Hauptsache geleistet sein konnte, ein Zeitpunkt, in
dem natürlich von vorne herein nur noch die maximal klare Region hin-
reichend wii-kungsfähig sein kann (vgl. hierzu vor allem die Methode
6, 7).
Uebrigens muss bei dieser Beurtheilung des Einflusses der Zeit-
differenz zwischen den Yergleichsobjecten auf die Resultate, die durch
diese Methode hinsichtlich der einzelnen Klarheitsgrade des Umfanges
gewonnen werden, auch wiederum ein gewisser Vortheil dieser Diffe-
renz Erwähnung finden. Nach jener nun schon oft erwähnten Regel
wird die Differenz hinsichthch der Beachtung im unmittelbaren Er-
leben, abgesehen davon, dass die Verschiedenheit selbst bei unmittel-
bar anschließendem Vergleichsobject nur bei einer gewissen Unter-
schiedsschwelle erfasst wird, auch vor allem darin zur Geltung kom-
men, dass die Erinnerung an die unklaren Stellen noch entsprechend
schwächer wirkt. Von dieser Seite aus wird also in der That durch
Einschiebung einer Zwischenzeit eine gewisse Potenzirung
der Klarheitsdifferenzen innerhalb des ganzen Umfanges
entstehen, welche diese Differenzen sozusagen in vergrößertem
Maßstabe erkennen lässt. Wo es also vor allem auf die Feststellung
dieser Klarheitsverhältnisse ankommt, wird diese discontinuirhche
Darbietung sogar recht gute Dienste leisten können. Indessen muss
man freihch immer im Auge behalten, dass diese Vergrößerung der
Differenzen keineswegs wie bei sonstigen vorteilhaften Vergrößerungs-
Beobachtungen auf einer gleichmäßigen Erhöhung sämmthcher ab-
soluter Werthe beruht, sondern ausschUeßhch auf Kosten der ge-
ringeren Werthe gewonnen wird, wobei sogar erst noch eine gleich-
zeitige, wenn auch viel geringere Herabsetzung der höheren Werthe
überholt werden muss. Auch bei diesen letzteren ist die Präcision
natürhch etwas geringer als bei continuirlichem Anschluss der Diffe-
Diese unverhältnissmäßige Verringerung der unteren Klar-
renzen.
ist aber natürhch wiederum für die allgemeinere Absicht
heitsgi-ade
dieser Bestimmungen nachtheihg, welche vor aUem möghchst viele
Einzelelemente berücksichtigen will, welche in dem gesammten Um-